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Harry Valerién: ein Vorbild für Generationen von Sportjournalisten
Foto: 
Horst Galuschka

Aktuell

„Sappradi, was machst Du, Bursch?“

Zum Tod von Harry Valérien

München, 16.10.2012

Kaum eine Live-Reportage, bei der es aus Harry Valérien nicht herausbrach: „Sappradi, was machst Du, Bursch?“ Das Mitleiden, sich Mitärgern über eine misslungene sportliche Leistung drückte der
Vollblutreporter mit dieser Wortneuschöpfung aus, die seine bayerische Herkunft nicht verbarg.

Am 4. November 1923 wurde Valérien in München als Sohn eines Pressefotografen geboren. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft ging er auf die Deutsche Journalistenschule, volontierte beim Münchner Merkur, begann als Reporter beim Bayerischen Rundfunk. 1962 trat er in den BJV ein. Im Jahr darauf wechselte er zum ZDF, wo er das „Aktuelle Sportstudio“ mit gründete. Bis 1988 moderierte der Ski- und Golfliebhaber insgesamt 283 Ausgaben. „Mister Sportstudio“ nannte man ihn, ein Vorbild für Generationen von Sportjournalisten.

Distanz, Nähe – Valérien fand immer das passende Maß und war dabei stets perfekt auf das Ereignis und seine Gäste vorbereitet. Er hatte Talent zu unterhalten, fragte aber auch hartnäckig nach, besonders wenn es um das Thema Doping ging. Bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2004 witzelte Laudator Edmund Stoiber in Anspielung auf Valériens Faible für bunte Strickpullover: „Ihm gelang es, Sport mit echter Woll-Lust zu präsentieren.“

Sappradi, das Herz des Pulliträgers blieb am 12. Oktober auf der Fahrt zu seinem Wohnort am Starnberger See stehen.

Senta Krasser

Weitere Informationen

Die Wikipedia gibt ausführlich Auskunft über das vielseitige Werk Harry Valériens

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