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Wie agieren wir im nächsten Tarifkampf: Darüber diskutierten mit den Kollegen Jutta Müller, Kajo Döhring und der Vorsitzende der Fachgruppe Tageszeitungen, Karl-Heinz Dix
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Ralph Bauer

Tageszeitungen

BJV-Seminar in Kainsbach

DJV-Verhandlungsführer Döhring will an Flächentarif festhalten und setzt auf "Aha-Effekte"

Kainsbach, 18.11.2012

Beim traditionellen Seminar für Ansprechpartner hat der Bayerische Journalisten-Verband die Weichen für die nächste Tarifrunde gestellt. Die zweitägige Veranstaltung der Fachgruppe Tageszeitungen im mittelfränkischen Kainsbach endete am Samstag mit einem Workshop mit Kommunikationstrainer Hubert Dennerlohr unter dem Titel "Mit Worten kämpfen".

Zerrissene Verlegerschaft
Am Freitagabend diskutierten die 22 Teilnehmer aus bayerischen Zeitungshäusern mit BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller und dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes Kajo Döhring über mögliche Strategien bei der nächsten Tarifrunde. Dabei bekannte sich der DJV-Verhandlungsführer klar zum jetzigen System: "Der DJV bleibt beim Ziel, den Flächentarifvertrag zu erstreiten."

Er räumte allerdings ein, dass dies immer schwieriger werde angesichts der Zerrissenheit der Verleger und einer Vielzahl von Häusern, die schon jetzt gar keinen oder einen Haustarifvertrag hätten. Wenn der Flächentarif jedoch komplett falle, sei er unwiederbringlich verloren, argumentierte Döhring.

Es sei in der letzten Tarifrunde gelungen, die weitgehenden Einschnitte der Verleger abzuwehren, jedoch blieben Wünsche offen. So bezeichnete er es als notwendig, auch Berufsanfänger verstärkt ins System zu bekommen: "Das bleibt weiter eine große Herausforderung". Aktuell liefen mit den Verlegern etwa Gespräche, über eine Altersversorgung für Nachwuchsredakteurinnen und -redakteure.

Anliegen durch Social Media unterstützen
Um die Forderungen des DJV in die Öffentlichkeit zu bringen und letztlich durchzusetzen sei Streik nicht mehr das alleinige Mittel. Döhring rief dazu auf, persönliche Netzwerke und auch Social-Media-Plattformen zu nutzen. "Wir müssen Bilder liefern und Aha-Effekte", formulierte er.

Döhring lobte ausdrücklich die Kainsbacher Seminare des BJV: "Ich wünsche mir, dass das in jedem Landesverband stattfindet." Er weilte zum vierten Mal in Kainsbach, was für ihn ein "wichtiger Austausch" sei. Einig waren sich Döhring und Jutta Müller in der Bewertung des Verbandstages in Kassel. "Er ist gut gelaufen", formulierte Müller. Und Döhring ergänzte, dass es gelungen sei, im Wertesystem des DJV auch die Aus- und Weiterbildung "prominent" zu platzieren.

Bereits am Mittwoch und Donnerstag hatten sich in Kainsbach 15 Betriebsräte zu einem Seminar unter der Überschrift "Gehalt ist nicht gleich Gehalt – Sonderformen der Entlohnung" getroffen.

Ralph Bauer

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