Pressemitteilung

BJV weist Haderthauers pauschale Presseschelte zurück

Bayerische Sozialministerin rüffelt Journalisten auf ihrer Facebook-Seite

München, 17.03.2013

Christine Haderthauer, Juristin und Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, hat jetzt auf ihrer eigenen Facebook-Seite ihre ganz persönliche Ansicht der journalistischen Arbeitsweise gepostet: „Die Zeitungen schreiben eben ohne Recherche auch mal einfach Behauptungen, nur weil sie zur Story passen.“

Diese pauschale Schelte der Presse weist der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Journalisten-Verbandes, Michael Busch, entschieden zurück. 

Haderthauer wehrte sich mit diesem und anderen Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite gegen Vorwürfe, sie habe jüngst bei dem Besuch einer Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg nicht mit den dortigen Asylbewerbern sprechen wollen. Dazu postete sie, sie nehme sich die Freiheit heraus, die Vorfälle, wie sie unter anderem in der Würzburger Main-Post geschildert worden seien, richtig zustellen.

„Dabei wirft sie Bildjournalisten vor, dass Fotos gestellt worden seien, was zu einer einseitigen Berichterstattung geführt hätte“, erklärt Busch. Tatsächlich handele es sich um Bilder, die unter anderem von dem Fotografen David-Wolfgang Ebener angefertigt worden seien. Ebener hatte erst im November 2012 den BJV-Wettbewerb Pressefoto Unterfranken gewonnen und war für die hohe Qualität seiner Arbeit von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel ausgezeichnet worden.

„Die Vorgänge in Würzburg wollen und können wir aus der Ferne nicht beurteilen. Dass Christine Haderthauer aber meint, pauschal über die Presse urteilen zu müssen und dabei einen ausgezeichneten Fotograf bezichtigt, Aufnahmen auf unlautere Weise angefertigt zu haben, spricht für ein eigenartiges Verhältnis der Ministerin zur Presse und ihren Aufgaben“, sagt Michael Busch.

Es sei außerdem fragwürdig, dass Frau Haderthauer zweifelhaften Eintragungen auf ihrer Facebook-Seite in keiner Weise entgegentrete. Dort war die Presse unter anderem als  „Propagandamaschinerie von Rot/Grün“ bezeichnet worden. Andere Kommentare lauteten: „Ich kenne einige Journalisten, die aus Auflagen-Geilheit die Geschichten verdrehen, Halbwahrheiten schreiben und überhaupt nicht richtig seriös recherchieren“. Oder:  „Die Konzern- und Kartellpresse lügt“.

„Wenn Frau Haderthauer eine Vertreterin der demokratischen Grundrechte sein will, muss Sie sich schnellstens von solchen Äußerungen distanzieren“, fordert der stellvertretende BJV-Vorsitzende.

Zudem sei bekannt geworden, dass sich die Ministerin von Journalisten, die kritische Anmerkungen zu ihren Berichten auf Facebook machten, in diesem sozialen Netzwerk „entfreunde“. Busch hoffe sehr, dass dies nicht wahr sei. Denn: „Das spräche letztlich dafür, dass eine offene Auseinandersetzung überhaupt nicht gewünscht“ sei.

Weitere Informationen:
Maria Goblirsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0171 6876973, presse@bjv.de

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