Franz Niessner, 1922-2015
Foto: Stefan Gregor

Bezirksverband Mainfranken

Chefredakteur aus Leidenschaft

Nachruf auf Franz Niessner – Chefredakteur des Main-Echos bis 1989

Wiesbaden, Aschaffenburg, 06.10.2015

Keine Frage, der Kollege hatte Humor. Über Todesanzeigen sagte er zu seinem 90. Geburtstag: „Ich freue mich jedes Mal darüber, wenn ich auf dieser Seite nicht erscheine.“ Am 3. Oktober jedoch ist Franz Niessner, der frühere Chefredakteur des Aschaffenburger Main-Echos, mit 93 Jahren in Wiesbaden gestorben.

Der leidenschaftliche Journalist hatte die Redaktion mit natürlicher Autorität über Jahrzehnte geprägt. Er hatte ein waches Gespür für Stoff, den die Leser verschlingen, er wählte die richtigen Leute fürs Zeitungsmachen aus und ließ ihnen die nötige Freiheit. Auch im BJV war er eine Institution: Seit Juni 1953 gehörte er dem Berufsverband an.

Geboren1922 in Klein-Mohrau im Sudentenland war er als 19-Jähriger zur Marine eingezogen worden. Die Engländer versenkten sein U-Boot im Mittelmeer, der Funker Niessner wurde gerettet und war fünf Jahre lang Kriegsgefangener in Palästina, Ägypten, Südafrika, USA und Großbritannien. Als er 1947 heimkehrte, hatte er „einen Buckel voll Erfahrungen“.

1950 wurde er Main-Echo-Redakteur und stieg rasch auf: Ab 1957 war er für den gesamten Heimat-und Lokalteil zuständig, 1961 wurde er stellvertretender Chefredakteur, von 1977 bis zu seinem Ruhestand 1989 war er Chefredakteur des Aschaffenburger Blatts. Und jeden Samstag bewies er seiner Redaktion in seiner Kolumne, dass er selbst exzellent schreiben konnte. Mehr Humor, mehr Positives wollte er in die Zeitung bringen.

Alois Knoller

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Nachruf

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