Frank Überall kandidiert am 6. November erneut für das Amt des DJV-Vorsitzenden
Foto: Stefan Gregor

DJV-Verbandstag 2017

DJV-Verbandstag 2017 in Würzburg eröffnet

Vorsitzender Frank Überall kritisiert BDZV scharf

Würzburg, 05.11.2017

Die Wahl des neuen siebenköpfigen Bundesvorstands, die Diskussion und Beschlussfassung zu Anträgen über Medienpolitik und Journalismus stehen auf dem Programm des DJV-Verbandstags, der von Sonntag, 5. bis Dienstag, 7. November in Würzburg stattfindet.

Der DJV-Vorsitzende Frank Überall resümierte in seiner Begrüßungsrede über „zwei aufregende Jahre“. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit im November 2015 setzte sich der DJV vehement für Kollegen ein, die durch Übergriffe in Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin bei ihrer Arbeit vor allem durch Rechtsextremisten behindert wurden.

Unter anderem wurde das vielbeachtete Watchblog Augenzeugen.info eröffnet und zahlreiche Gespräche mit Politikern und Polizeivertretern geführt. Die Situation habe sich gebessert, bilanzierte Überall.

Intern beschäftigten den DJV die Probleme mit dem ehemaligen Verleger des Medienmagazins journalist. Mit dem neuen Verlag befinde sich das Heft seit einem Jahr wieder auf einem guten Weg. Die Neuordnung der DJV-Fachausschüsse sei vollzogen worden, „auch wenn ich weiß, dass nicht alle vollumfänglich zufrieden sind“, sagte Überall.

„Die Gegner stehen woanders“
Scharfe Kritik richtete der DJV-Vorsitzende an den BDZV: „Was der Verlegerverband zu bieten hat, ist manchmal an Peinlichkeit nicht zu überbieten“, kritisierte Überall „Dumpingmethoden“ bei der Bezahlung der Journalisten. Es finde eine „Ausbeutung bis zur Erniedrigung“ statt, so könne es nicht weitergehen. „Die Gegner stehen woanders“, forderte er die Verleger zum gemeinsamen Kampf für den Journalismus auf.

Überall monierte die unsachliche Rede von einer „Staatspresse“, mit welcher der BDZV-Präsident und Springer-CEO den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisiert hatte. Journalisten dürften sich nicht auseinander dividieren lassen, appellierte Überall.

„Klinken putzen“ bei der Politik
Der DJV-Vorsitzende erinnerte in seiner Rede auch an die „martialischen Angriffe auf die Pressefreiheit“ in Ländern wie der Türkei. Es gebe im Journalismus zahlreiche Probleme und Aufgaben, Überall erwähnte unter anderem den unwürdigen Umgang mit Journalisten bei G20, dies sei „staatlich organisierter Verrat an der Pressefreiheit“ gewesen.

Gegenüber der Politik kündigte er an, auch weiter „Klinken zu putzen“: Vorratsdatenspeicherung, Urheberrecht, der Schutz von Informanten, das Gesetz zur Tarifeinheit, ein längst überfälliges Presseauskunftsgesetz, eine angemessene Personalvertretung für feste Freie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nannte Überall als Beispiele für Forderungen des DJV an den Gesetzgeber.

Rund 220 Delegierte des Deutschen Journalisten-Verbands aus allen Bundesländern kommen in Würzburg zusammen. Aus Bayern nehmen 43 Delegierte an der Tagung statt.

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