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Kritische Fragen: Marcus Jordan konnte sich über ein interessiert nachhakendes Publikum freuen
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Ralph Beuth

Fachgruppe Online

Eine Plattform für Freie

Das Münchner Portal Torial will eine Art Facebook für Journalisten werden

München, 13.03.2013

Gut vernetzt ist halb gewonnen – das gilt ganz besonders für Journalisten und andere Medienschaffende. Allerdings nicht erst seit den Zeiten von Xing und Bing. Und publizieren war noch nie so einfach. Doch wie lassen sich die unerschöpflichen Möglichkeiten des Internet effizient für Eigenwerbung und Akquise nutzen?

Eine zeitgemäße Antwort auf diese Frage versucht das seit etwa einem Jahr im Entstehen begriffene Münchner Social Web-Portal Torial zu geben. Hier können Journalisten ihre in der Regel bereits publizierten Artikel und Texte sowie ihre thematischen Schwerpunkte anbieten, auf dass potenzielle Auftraggeber anbeißen mögen. Daneben soll das Portal auch dem Informationsaustausch und der Recherche untereinander dienen.

Noch vieles ist beta
Bei einer Diskussionsrunde im Münchner PresseClub erklärte der redaktionelle Betreuer Marcus von Jordan das Konzept von Torial. Eingeladen hatten die Fachgruppen Online-Journalisten und Freie sowie der Bezirksverband München/Oberbayern. Bislang zeigt sich dem neugierigen Besucher, dass bei www.torial.com am Anfang nicht nur das große E fehlt. Die Seite präsentiert sich als Baustelle mit noch nicht oder schon wieder nicht mehr freigeschalteten Funktionalitäten – ein „work in progress“ also.

Wo ist das Geschäftsmodell?
Unter der Moderation von Thomas Mrazek, Leiter der Fachgruppe Online lag im gut besuchten Saal durchaus Skepsis in der Luft, zu spüren etwa an den Fragen zur urheberrechtlichen Lage bei Torial. Angeblich sei das kein Problem, der allgegenwärtigen Realität von Abtretungsverträgen zum Trotz. Gleich zu Beginn kam die Frage nach dem Geschäftsmodell von Torial. Auch hierauf konnte oder wollte Jordan noch keine verbindlich endgültige Antwort geben: „Wir können uns so einiges vorstellen, wir probieren auch einfach noch Dinge aus.“

In der Person von Konrad Schwingenstein, einem ehemaligen Gesellschafter beim Süddeutschen Verlag, steht dem Projekt ein ebenso engagierter wie offenbar geduldiger Geldgeber im Hintergrund, der Torial als zukunftsweisenden „digitalen Raum für Journalisten“ etablieren will. Man wird sehen: Facebook hat als spleenige Idee eines Teenagers angefangen.

Ralph Beuth

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