Stellte sich den Fragen der Journalisten zwischen seinen Moderationen: Philipp Waldmann
Foto: Nicole Heupel

Bezirksverband Nordbayern-Franken

Franken Fernsehen: „Wir müssen uns ständig weiterentwickeln“

Nürnberger Kolleg*innen treffen auf optimistische TV-Macher

Nürnberg, München, 22.02.2018

Franken Fernsehen ist laut Funkanalyse 2017 mit 123.000 Zuschauern der erfolgreichste regionale TV-Sender in Bayern. Welche Anstrengungen es bedarf, damit das auch so bleibt, erfuhren Kolleg*innen des BJV, die auf Einladung des Ortsverbandes Metropolregion Nürnberg hinter die Kulissen des privaten Fernsehsenders im Südwestpark Nürnberg schauten. Rund 40 Mitarbeiter liefern von dort aus täglich eine Portion Franken in die Wohnzimmer.

„Noch zehn Sekunden!“
Der Höhepunkt des Besuchs war die Aufzeichnung der Abendsendung „Guten Abend Franken“, bei der die Journalisten im Publikum Platz nehmen durften. Sie staunten nicht schlecht, mit welcher Ruhe es dem Redaktionsleiter und Moderator Philipp Waldmann gelang, sich zwischen seinen Moderationen den Fragen der Journalisten zu stellen, bevor ihn eine Stimme aus dem Off wieder in Moderatorenposition zitierte: „Noch zehn Sekunden!“.

Mitbewerber Bayerischer Rundfunk?
Wer denn die Mitbewerber wären, fragten die Journalisten. „Wenn man frech ist, könnte man sagen, es gibt keinen. Denn keiner macht genau das gleiche wie wir“, sagte Waldmann. Allerdings vergleiche man sich natürlich schon mit dem Bayerischen Rundfunk. „Auch die Zuschauer vergleichen uns. Und sie verstehen es manchmal gar nicht, dass wir zwei grundverschiedene Gebilde sind und wir eben nicht wie der BR die Möglichkeit haben, etwa die Eröffnung des Christkindlesmarktes live zu übertragen.“

Zwar sei man bayernweit bei den Regionalsendern auf Platz 1: „Aber wir müssen uns ständig weiterentwickeln“, berichtete Waldmann. Dazu würden nicht nur neue Formate, wie etwa „Soundcheck“ gehören, um junge Leute zu gewinnen. Auch das Nachrichtenset soll modernisiert werden; technisch habe man auf HD umgestellt.

Online gibt’s kein Geld zu verdienen
Auch das Online-Engagement spielt eine große Rolle. Allerdings stoße man hier auch oft an Grenzen: „Die Leute wollen keine komplette Nachrichtensendung im Internet anschauen. Bei video on demand ist es dann aber wiederum schwierig, Werbung zu platzieren.“ So gelte zwar grundsätzlich „Online first“, aber es bringe halt kein Geld.

Strenge Überwachung durch die BLM
Überrascht waren einige Journalisten von der starken Kontrolle durch die Bayerische Landesmedienzentrale für neue Medien (BLM). „Die BLM überwacht uns supergenau. Wir mussten zum Beispiel alle Beiträge im Rahmen der Bundestagswahl zur Überprüfung einschicken.“ Auch sei von der BLM kritisiert worden, dass zur Verzierung der Publikumswand Trikots mit Sponsor aufgehängt wurden. „Man wollte wissen, ob wir Geld dafür bekommen“, erklärte Waldmann und fügte hinzu: „An so etwas haben wir dabei gar nicht gedacht.“

In seinem Resümee zeigte er sich optimistisch hinsichtlich der Zukunft des Senders: „Die Zukunft liegt im Bewegtbild. Das ist unser Glück. Weil wir hier ohne Konkurrenz sind.“

Nicole Heupel

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