70 Jahre BJV in Regensburg: Heribert Prantl: „Die Zukunft des Journalismus liegt im Journalismus. Man sieht diese Zukunft aber nicht, wenn man nur weint und nach hinten schaut.“
Foto: Silvio Wyszengrad

Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz

Geschäftsbericht 2016/2017 des Bezirksverbands Niederbayern – Oberpfalz

München, 16.03.2017

Die letzten Monate können für den BJV Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz mit den Schlagworten ereignisreich, arbeitsintensiv und spannend beschrieben werden.

Im vergangenen Juni war Regensburg der Austragungsort der BJV-Mitgliederversammlung. Am Vorabend feierten wir das 70-jährige Jubiläum unseres Verbandes. Prominente Teilnehmer, Redner und Unterhalter waren Heribert Prantl, Ministerpräsident Horst Seehofer und der Kabarettist Django Asyl. Rund 130 Gäste nahmen an diesem Festabend teil (siehe auch: „Mit Solidarität in die Zukunft“). 100 Mitglieder besuchten am nächsten Tag die Mitgliederversammlung (siehe auch: „Streitbar für den Journalismus“) und beteiligten sich an einem Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung zum Thema Pressefreiheit in der Regensburger Innenstadt teil (siehe auch: „Geknebelt durch Regensburg“).

Ohne die tatkräftige Unterstützung durch die BJV-Geschäftsstelle, Maria Goblirsch, und durch unsere engagierte stellvertretende Vorsitzende, Daniela Albrecht, und nicht zu vergessen durch unseren Onliner Thomas Mrazek, wäre diese Aufgabe nicht zu stemmen gewesen.

Bei der Mitgliederzahl arbeiten wir immer noch an einer magischen 500. Durch die Entwicklungen in Print-Redaktionen und beim Hörfunk wurden die – vor allem – berufsbedingten Austritte durch Eintritte in Folge der Entwicklungen im Bayerischen Rundfunk, bei der Mittelbayerischen Zeitung und bei der Passauer Neuen Presse (PNP) relativ abgefangen. Mit dem Erwerb des Donaukuriers durch die Passauer Verlagsgruppe nimmt auch dort die Bereitschaft der Kollegen und Kolleginnen zu, die eigenen Interessen durch den BJV vertreten zu lassen (siehe auch BJV-Pressemitteilung vom 22.11.2016: „Soziale Verantwortung statt Shoppingtour“).

Seit Jahreswechsel zeigen die BJV-Kollegen in den einzelnen GmbHs der PNP immer wieder durch Arbeitsniederlegungen (teils mehrtägigen Warnstreiks) und öffentliche Protesten ihren Unmut über die Arbeitsverhältnisse – Informationen zu diesen Aktionen finden Sie auf der BJV-Homepage. Die PNP-Verlegerin Simone Tucci-Diekmann weigert sich, verlässliche und arbeitsrechtlich bindende Tarife für die PNP-Mitarbeiter zu akzeptieren. Mit der Umorganisation der PNP-Verlagsgesellschaft in einzelne Verlags GmbHs konnte sich das Unternehmen vor einigen aus der Tarifbindung verabschieden. Den Mitarbeitern blieb ein Eckpunktepapier, das ab März für drei weitere Jahre gelten soll. Dieses bedeutet aber alles andere als Sicherheit der Arbeitnehmer, nicht einmal für geraume Zeit. Verlässlichkeit sieht anders aus.

Wegen der Warnstreiks und Demonstrationen in Passau und Deggendorf fühlt sich die Verlegerin in ihrer Ehre verletzt. Ihr scheint nicht klar zu sein, dass eine Zeitung etwas anderes ist, als eine beliebige Dienstleistung oder ein Produkt. Ein Medienunternehmen in Deutschland in unserer demokratischen Grundordnung eine besondere Verantwortung: Belastbare Fakten und Zusammenhänge gehören qualifiziert recherchiert und dem Leser verständlich aufbereitet. Das können nur Profis – die dafür ausgebildet wurden ob an Journalistenschulen, in Volontariaten oder an Hochschulen –, die sich dieser Verantwortung bewusst sind. Mit der kontinuierlichen Ablehnung eines zuverlässig bindenden Tarifs wertet die Verlegerin die Arbeit ihrer Redaktionen als beliebig ab.

Claudia Grimsmann, Vorsitzende Bezirksverband Niederbayern – Oberpfalz

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