Am Montag fand in München die Preisverleihung für den vom BJV mitgetragenen Herwig-Weber-Preis statt. Gleichzeitig wurde Heribert Prantl, langjähriger Chef des innenpolitischen Ressorts der Süddeutschen Zeitung und seit 2011 Mitglied der Chefredaktion, mit dem Publizistikpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Publizistikpreis wird alle drei Jahre für eine "hervorragende journalistische Gesamtleistung in Wort, Ton und/oder Bild, verbreitet in Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, im Hörfunk und/oder Fernsehen" verliehen. Wir gratulieren allen Preisträgern.

Herwig-Weber-Preis - Preisträger 2013

Der Internationale PresseClub München zeichnet Eva König und Michael Krawzczyk (Bayerisches Fernsehen), Christian Rost (Süddeutsche Zeitung), Petra Wiegers (Bayerisches Fernsehen) und die Lehrredaktion 51K der Deutschen Journalistenschule (Nachwuchspreis) mit dem Herwig-Weber-Preis 2013 aus.

1. Preis: Eva König und Michael Krawzczyk für ihren Film "Das zerrissene Leben – Zwischen Heimat und Emigration" (Informationen zum Film) Bayerisches Fernsehen, über die Schicksale von Münchner jüdischen Familien, denen unter schwierigen Bedingungen die Auswanderung aus dem nationalsozialistischen Deutschland gelang.

Ausgezeichnet werden die aufwändige Recherche und Dokumentation mit Rückgriff auf historisches Filmmaterial, die Gestaltung, Bildführung und Schnitt bei den Berichten der Zeitzeugen und ihrer Familienangehörigen. Der Film ist eine weit über das übliche hinaus gehende Bearbeitung des Themas Verfolgung in der NS-Zeit. Der erste Preis ist mit 4000 Euro dotiert.

2. Preis: Christian Rost für seinen Bericht "Wüstensohn", Süddeutsche Zeitung.

Rosts Bericht über den Sohn Gaddafis ist ein Musterbeispiel für investigativen Journalismus. Der Autor hat aufgedeckt, dass die Münchner Polizei und Justiz den Normalbürger anders behandelt als prominente Gäste. Die außergewöhnliche Rechercheleistung wird mit einem 2. Preis in Höhe von 2000 Euro gewürdigt.

2. Preis: Petra Wiegers für ihren Film "Knochen aus Glas – Oswald und seine Brüder" (Filmbeitrag in der ARD-Mediathek), Bayerisches Fernsehen.

Wiegers' Film zeigt, wie drei Brüder mit Glasknochenkrankheit durch ihr Engagement mit ihrer Krankheit und den Einschränkungen ihres Lebens fertig werden. Ein sehr einfühlsamer Bericht, der zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, sich als Behinderter in München sozial und kulturell zu engagieren. Petra Wiegers erhält 2000 Euro.

Der Nachwuchspreis 2013 geht an die Lehrredaktion der Klasse 51K der Deutschen Journalistenschule (DJS) für die Abschlusszeitung Mehmet.

Die Klasse 51K der DJS hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Fall Mehmet bzw. Muhlis, der vor einigen Jahren wegen seiner Gewalttaten und seiner Ausweisung für Schlagzeilen gesorgt hatte, beschäftigt.

Die Autoren haben den Betroffenen in der Türkei interviewt, und den Kontext der damaligen Ausweisung nachgezeichnet. Sie haben den damaligen Innenminister Beckstein interviewt und über das Leben türkischer Kinder und Jugendlicher in München recherchiert. Der Nachwuchspreis ist mit 2000 Euro dotiert.

Der BJV unterstützt den Herwig-Weber-Preis
Der Herwig-Weber-Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Seit 1973 verleiht der PresseClub München den Preis in Erinnerung an den 1969 verstorbenen früheren Vorsitzenden des PresseClubs, Herwig Weber (München-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung). Ausgezeichnet werden Beiträge in Zeitungen Zeitschriften, Funk, Fernsehen und im Internet, in deren Mittelpunkt die Landeshauptstadt München und ihre Bürger stehen. Der Herwig-Weber-Preis wird aus Mitteln des PresseClubs und aus Spenden finanziert, die ein Kuratorium einwirbt; der BJV ist der größte Einzelsponsor. Der Preis wird alle drei Jahre verliehen.

Das Kuratorium setzt sich aus dem BJV, Vertretern der Münchner Wirtschaft, Münchner Medien und Institutionen zusammen. Für den Herwig-Weber-Preis 2013 wurden 62 Publikationen eingereicht, darunter viele Hörfunk- und Fernsehsendungen. Stark vertreten sind die Münchner Tageszeitungen. In diesem Jahr haben sich besonders viele Nachwuchsjournalisten beworben, so dass diesmal eigens ein Nachwuchspreis vergeben wurde. Die Entscheidung traf eine Jury aus Münchner Journalisten.