Pressemitteilung

Neue Presse Coburg: Lokalteile von der Konkurrenz

13 Redakteursstellen sollen zum 1. Juli 2014 abgebaut werden

München, 22.05.2014

Die Neue Presse (Coburg) will zum 1. Juli 2014 ihre Redaktionen in Lichtenfels und Ebern/Landkreis Haßberge schließen. Die lokalen Inhalte für diese Ausgaben sollen dann von der bisherigen Konkurrenz bezogen werden: Der Mediengruppe Oberfranken (Fränkischer Tag) in Bamberg. Die Redaktionen Coburg und Kronach sollen auf je acht Redakteursstellen verkleinert werden.

Von der Umstrukturierung sind insgesamt 13 Redakteursstellen betroffen. Acht Kündigungen sollen ausgesprochen werden, fünf Redakteure erhalten das Angebot, ab 1. Juli 2014 beim Schwesterblatt Frankenpost in Hof zu arbeiten: Dort werden von diesem Zeitpunkt an sämtliche Lokalausgaben am Redaktionsdesk hergestellt. Bereits in den letzten vier Jahren waren insgesamt 16 Stellen eingespart worden.  

Auch die Arbeitsbedingungen der freien Mitarbeiter und Pauschalisten verschlechtern sich. Pauschalen werden gekürzt, für die freien Mitarbeiter wird es aufgrund der Kooperation deutlich weniger Aufträge geben.    

Die Neue Presse wurde 1946 in Coburg gegründet und erscheint heute mit einer Auflage von rund 24.000 Exemplaren. Das Blatt gehört zur Zeitungsgruppe Hof/Coburg/Suhl, die in Nordbayern und Südthüringen mehrere Regionalzeitungen herausgibt (Frankenpost, Südthüringer Zeitung, Freies Wort).

Seit 1986 hält der Süddeutsche Verlag (SV), der selbst zur Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) gehört, mit 70 Prozent die Mehrheit der Verlagsanstalt. Die übrigen 30 Prozent besitzt die SPD-Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG).

„Die Pläne der Neuen Presse sind ein weiterer Schlag gegen die Pressevielfalt. In Lichtenfels und Ebern haben bisher mehrere kleine Titel miteinander konkurriert und dem Leser unterschiedliche Sichtweisen geboten. Wenn jetzt Redaktionen geschlossen und das Lokale zur Hälfte vom Fränkischen Tag produziert wird, ist das ein weiterer Schritt in Richtung Meinungsmonopol“, kritisiert Jutta Müller, Geschäftsführerin des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV).

Es sei nicht hinzunehmen, dass die Zeitungsinhalte von immer weniger Journalisten geliefert werden müssten, während andere ihren Job verlieren. Die BJV-Geschäftsführerin appelliert insbesondere an die SPD-eigene DDVG, sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst zu werden und neben der Rentabilität des Unternehmens auch die Arbeitsplätze der langjährigen Mitarbeiter zu sichern.      

Am Mantelteil der Neuen Presse wird sich künftig nichts ändern. Diesen liefern die  Stuttgarter Nachrichten bereits seit 2010 für die gesamte Zeitungsgruppe. Die überregionalen Beiträge sind in den vier Blättern weitgehend identisch.

Kontakt

Maria Gobrlisch
Telefon 0171 6876973
presse@bjv.de

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