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Gewalt verhindert Berichterstattung
Foto: 
Screenshot Nordbayern.de, Montage: Peter G. Spandl

BJV-Landesvorstand

Offener Brief an den 1. FC Nürnberg vom 30.09.2014

Zum Angriff einiger "Fans" auf einen Journalisten am 29. September 2014 – Antwort des 1. FCN

München, 30.09.2014

+++ Aktualisierung 02.10.2014
Antwortschreiben des 1. FC Nürnberg

+++ Aktualisierung 05.10.2014
Facebook-Posting des 1. FCN-Aufsichtsrats Günther Koch

+++ Aktualisierung 06.10.2014
Nordbayern.de: Attacke auf Journalisten: Koch rüffelt FCN-Vorstand

Offener Brief an den 1. FC Nürnberg

Sehr geehrter Herr Bader,
sehr geehrter Herr Woy,
sehr geehrter Herr Schramm,
sehr geehrte Frau Wildermuth,
sehr geehrte Club-Fans,

der Bericht auf nordbayern.de über den Angriff von „Fans“ auf einen Journalisten hat mich erschüttert. Eine Berichterstattung wurde letztlich verhindert, da ein paar unzufriedene Anhänger die Bildspeicherkarte eines Kollegen von diesem unter Gewaltandrohung erlangten.

Man mag dies vielleicht damit abtun, dass es ein Einzelfall gewesen sei, dass der Schaden eher gering sei. Es kommt aber nicht auf den Sachschaden an. Es kommt auf den Vorgang an, der ungeheuerlich ist – zumal es offensichtlich nicht das erste Mal ist, dass Kolleginnen und Kollegen bedroht werden. Mit Einschüchterungen sollen Journalisten gefügig gemacht werden, um nicht mehr kritisch über Entwicklungen und Vorgänge beim 1. FC Nürnberg zu berichten. Das kann nicht im Sinne des Vereins sein. Die Aufgabe der Kolleginnen und Kollegen ist es unbefangen über den Club zu berichten. Das betrifft die positiven Momente ebenso wie die negativen Erlebnisse auf dem Platz und abseits davon.

Der Bayerische Journalisten-Verband fordert die Vereinsführung, aber auch die Mitglieder und Anhänger auf, ein klares Zeichen gegen solche Entwicklungen zu setzen. Die Presse spielt, und das sollte allen klar sein, eine wichtige Rolle für den Club selbst und die vielen echten Anhänger des Clubs. Wir wissen, dass der Club zurzeit einen schweren Weg geht, aber die Emotionen dürfen nicht an den Falschen ausgelassen werden. Bitte tolerieren Sie daher keinerlei Anfeindungen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Presse.

Gerne können Sie diesen offenen Brief – auch in verkürzter Form – bei Ihrer Mitgliederversammlung und in Ihren Medien wiedergeben.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Busch, 1. Vorsitzender des Bayerischen Journalisten-Verbands

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