Das Siegerbild bei Pressefoto Bayern 2017: Doktor der Herzen
Foto: Wolf Heider-Sawall

Pressefoto Bayern

Luftakrobatik am Münchner Airport

Zum 14. Mal gastiert Pressefoto Bayern am Flughafen

München, 02.03.2018

Was treibt ein Mountain-Biker in der Luft vor einem riesigen Airbus A 380? Das Foto des Marktoberdorfer Fotografen Peter Schatz, das während der „Bike & Style“ am Münchner Airport-Center aufgenommen wurde, zeigt eine ganz eigene Art von Luftakrobatik: Durch die besondere Perspektive scheint der Bike-Profi Joseph Forissier direkt vor dem Jumbo-Jet in die Luft zu steigen. Tatsächlich aber ist da kein echtes Flugzeug zu sehen, sondern nur ein auf der Westfassade des Terminals abgebildeter Airbus.

Dieses Bild mit dem „Titel „Schnell raus hier“ wird jetzt zusammen mit weiteren 80 der besten Pressebilder des abgelaufenen Jahres am Münchner Airport gezeigt. In einer Sonderedition sind außerdem die Gesamtsieger der Jahre 2000 bis 2017 zu sehen.

Über den Wolken schweben rund 100.000 Passagiere täglich, deren Reise am Münchner Airport beginnt oder endet. Sie und weitere Besucher des Flughafens haben bis zum 26. April die Chance, die weiß-blaue Chronik in Bildern im Abflugbereich des Terminal 2 zu sehen.

Flughafen-Pressechef Ingo Anspach zeigte sich bei der Vernissage am Donnerstagabend erfreut darüber, dass die Ausstellung Pressefoto Bayern nun schon zum 14. Mal zu Gast am Airport München sei. Vielfalt, Originalität und eine immer wieder aufblitzende Liebe zum Detail seien die Attribute, die sich mit dieser Bilderschau verbinden ließen.

Profis mit künstlerischer Inspiration
„Es ist diese eindrucksvolle Mischung aus Kreativität und Professionalität, die Bayerns Pressefotografen auszeichnet. Der Wettbewerb des BJV und die daraus resultierende Ausstellung sind für mich deshalb auch ein Ausdruck der Wertschätzung dieses journalistischen Handwerks - eine Wertschätzung, die mir gerade in diesen Zeiten der allgegenwärtigen Selfie- und Handykultur und der immer knapper werdenden Budgets für Pressefotos umso wichtiger erscheint“, erklärte Anspach.

Die Ausstellung zeige eindrucksvoll, welche grandiosen Bilderwelten entstehen könnten, wenn sich entsprechend qualifizierte Fotografen mit der Kamera auf die Suche nach einer individuellen Geschichte begeben. Dafür aber brauche es Profis mit handwerklicher Kompetenz und künstlerischer Inspiration. „Profis, die über eine solide Ausbildung und die Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung verfügen. Fotografe in sicheren Arbeitsverhältnissen und mit anständiger Bezahlung“.

Indem die Ausstellung Pressefoto Bayern immer wieder unter Beweis stelle, welche großartige Leistungen professionelle Fotografen erbringen könnten, sei sie „ein Appell an die Entscheidungsträger in der Medienbranche, dafür Sorge zu tragen, dass es diese Disziplin auch morgen noch gibt“. Der Pressefotograf, der „quasi vom Handy in den Mund lebt“, dürfe nicht das Zukunftsmodell sein.

Pressefotografen haben es heute nicht einfach – das betonte auch der BJV-Vorsitzende Michael Busch in seiner Begrüßung vor den rund 60 Gästen. „Was wären die Tageszeitungen ohne Bilder?“, fragte er. Texte mögen beeindrucken, eine Bild aber hafte so stark im Gedächtnis, dass es beim Zitieren eines Textes wieder aufflamme.

Der liebe Gott schaut auf den Flughafen
Er kritisierte die von Zeitungsverlagen gezahlten Dumpinghonorare für freie Fotografen und beschrieb deren immer schwieriger werdende Arbeitssituation: Rettungseinheiten belieferten die Verlage mit kostenfreien Einsatzbildern und nähmen so freien Fotografen ihre Verdienstmöglichkeit.

„So agieren auch Kommunen, Vereine und die Pressestellen von Unternehmen. Und oftmals werden diese Bilder nicht von Profis, sondern von Mitarbeitern gemacht, die schnell mal ein Handy draufhalten sollen, um ein Bild zu knipsen. Ich sage es Ihnen ganz offen: das ist der schleichende Tod der Pressefotografie“, sagte Busch.

Die Folge wäre dann eine Eintönigkeit in der Presselandschaft, „überall dieselben Bilder, keine echten Hingucker mehr – der Leser würde sich langweilen. Das kann es nicht sein.“

Der BJV-Vorsitzende schloss seine Rede mit einem positiven Ausblick und einem abgewandelten Vers von Heinrich Heine: Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Ausstellung Pressefoto Bayern und dem Münchner Flughafen“.

Die Ausstellung ist bis zum 26. April 2018 im Terminal 2, Ebene 04, südlicher Check-in Bereich des Flughafen München, Nordallee 25, 85356 München zu sehen. 

Maria Goblirsch

Weitere Ausstellungstermine Pressefoto Bayern 2017 im Jahr 2018

Termine noch offen: Regensburg und Würzburg.

Alle Bilder, Katalog und Downloads
Alle Siegerbilder, den Katalog zu Pressefoto Bayern 2017 und zu Pressefoto Unterfranken 2017 sowie Download-Möglichkeiten für die redaktionelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Seite Pressefoto Bayern 2017.

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