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Pressefreiheit: Gute Situation in Deutschland, sehr ernste Situation u.a. in China
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Reporters without Borders

Aktuell

Ranking der Pressefreiheit: Überwachung gefährdet Journalismus weltweit

Analyse von Reporter ohne Grenzen erwähnt auch einige Beispiele aus Bayern

Berlin, München, 12.02.2014

Reporter ohne Grenzen (ROG) veröffentlichte heute die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit. Sie zeigt nach Analyse der ROG, "wie stark die Dominanz der Sicherheitsbehörden die Arbeit von Journalisten in vielen Ländern erschwert". Besonders besorgniserregend sei, dass diese Entwicklung sogar traditionelle Demokratien erfasst habe.

„Selbst Staaten wie die USA und Großbritannien rücken investigative Journalisten und ihre Hinweisgeber mittlerweile in die Nähe des Terrorismus“, kritisierte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin. „Dass Länder mit einer langen Tradition freier Medien in ähnliche Sicherheitsreflexe verfallen wie Diktaturen, ist unerträglich. Das macht nicht zuletzt all jenen kritischen Journalisten das Leben schwer, die in autoritären Staaten ihre Freiheit und Gesundheit aufs Spiel setzen.“

Die ROG-Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Situation der Medien in 180 Staaten und Regionen für den Zeitraum von Dezember 2012 bis Mitte Oktober 2013. An der Spitze der Rangliste stehen west- und nordeuropäische Länder, Schlusslichter sind wie seit Jahren Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan.

Ausführliche Analyse der Situation in Deutschland
In Deutschland hat sich der Zustand der Pressefreiheit im Vergleich zum Vorjahr verbessert, von Platz 17 auf 14. In einem sieben Seiten umfassenden Dokument (Download als PDF) analysiert ROG die Situation in Deutschland. Themen sind dabei: Überwachung durch Geheimdienste, Medien in der Krise: Weniger Vielfalt, mehr versteckte Werbung, Quellen- und Informantenschutz, Zugang zu Behördeninformationen und Neonazis, Islamisten und Kriminelle drohen Reportern.

Erwähnt werden darin unter anderemdie Schnüffeleien der Staatsanwaltschaft München bei unserem Kollegen Hubert Denk (wir berichteten zuletzt hier) oder die Durchsuchungsandrohung bei Augsburger-Allgemeine.de (wir berichteten). Kritisch erwähnt wird auch die redaktionellen Zusammenarbeit der Mediengruppe Oberfranken mit den Blättern Würzburger Mediengruppe Main-Post bei der Erstellung der Mantelteile (wir berichteten). Ob und wie die Meinungsvielfalt in Deutschland durch die Geschäftspolitik der Verlage gefährdet ist, hatte der BJV bereits beim Tag der Pressefreiheit 2013 in einer Diskussionveranstaltung debattieren lassen.

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