Tarifrunde Tageszeitungen 2013

Redakteure an Tageszeitungen streiken

BJV erwartet rund 500 Journalisten zur Kundgebung in München

München, 17.12.2013

Schluss mit dem Spardiktat der Verleger – unter diesem Motto legen rund 500 Zeitungsredakteure aus Bayern und Baden-Württemberg für einen Tag die Arbeit nieder: Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) und ver.di haben für Dienstag, den 17. Dezember zum Streik aufgerufen.

Betroffen sind in Bayern die Süddeutsche Zeitung, der Münchner Merkur und die tz, die Allgäuer Zeitung, die Augsburger Allgemeine, die Nürnberger Nachrichten und die Nürnberger Zeitung, die Amberger Zeitung, Der Neue Tag Weiden, das Oberbayerische Volksblatt Rosenheim und das Main-Echo Aschaffenburg – jeweils mit allen Außenredaktionen. Aus Baden-Württemberg sind unter anderem die Redaktionen der Stuttgarter Zeitung, der Heilbronner Stimme und der Südwest-Presse Ulm zum Streik aufgerufen.  

Mit einem Protestzug, der um 12 Uhr vom Münchner Königsplatz zum Odeonsplatz führt und einer sich anschließenden Kundgebung machen die Journalisten ihren Unmut über die Sparpläne der Verleger deutlich. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) verlangt in den gerade laufenden Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen deutliche Einschnitte.

So bietet der BDZV für 2014 nur eine Einmalzahlung, für 2015 eine Erhöhung der Gehälter um lediglich 1,4 Prozent – der DJV aber fordert nach Jahren der Lohnzurückhaltung ein Plus von sechs Prozent bei Gehältern und Honoraren. Zudem sollen die Redakteure massive Kürzungen bei den Urlaubstagen und bei Sonderzahlungen wie dem Weihnachtsgeld hinnehmen. Die von der Verlegerseite geforderte Regionalisierung der Gehälter würde bei vielen Journalisten faktisch zu einer Nullrunde führen. Außerdem soll das Volontariat nach Vorstellung des BDZV auf drei Jahre verlängert werden.

Der Zeitpunkt des Streiks ist von den Gewerkschaften bewusst gewählt: Am Mittwoch, dem 18. Dezember, gehen die Tarifverhandlungen in Berlin in die nächste Runde. Ziel des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) ist es dabei, die Tarifverträge an die geänderte Arbeitswirklichkeit anzupassen. Dazu zählt auch die Integration der Onliner in den Tarif.

"Das von den Verlegern geforderte Spardiktat machen wir nicht mit!", stellt BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller klar. Sie fordert für 2014 und 2015 ein deutliches Plus auf dem Gehaltszettel für die Redakteurinnen und Redakteure und keinen Kahlschlag bei den Arbeitsbedingungen.    

Weitere Informationen: Maria Goblirsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Telefon: 0171 6876973, E-Mail: presse@bjv.de

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