BJV-Pressemitteilung

RFL Landshut: Lizenzvergabe darf Medienvielfalt nicht beschneiden

BJV warnt vor dem Einsatz von Billigkräften beim Lokalsender

München, 12.06.2013

Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) entscheidet am Donnerstag über die Vergabe der lokalen Fernsehlizenz in Landshut. Neben einem Konsortium um den Straubinger Medienunternehmer Martin Balle hat sich eine Gruppe aus 13 Geschäftsleuten um die Lizenz am bestehenden Regionalfernsehen Landshut (RFL) beworben.

Wie immer auch diese Entscheidung ausfällt, fordert der BJV-Vorsitzende Michael Busch: „Die  Medienvielfalt in der Region darf nicht weiter beschnitten werden.“ Die journalistischen Arbeitsplätze müssten ohne Einschnitte erhalten bleiben. „Billigkräfte und Laienreporter können eine qualitative Berichterstattung in der Region nicht sichern. Daher müssen die neuen Lizenznehmer des Senders dafür sorgen, dass die bisher tätigen hauptberuflichen Journalisten nicht aufgrund von Renditedenken ihren Arbeitsplatz verlieren“, fordert Busch. Gerade bei lokalen Radio- und Fernsehsendern seien immer wieder Dumping-Honorare und schlechte Arbeitsbedingungen zu beklagen.

Schon im Dezember 2012 hatte der Landshuter Verleger Martin Balle seine Anteile an RFL von 23 auf 100 Prozent aufgestockt – und das ohne Rücksprache mit der BLM. Balle übernahm 77 Prozent der Anteile, die bis dahin Norbert Haimerl gehalten hatte. Die BLM schrieb die Lizenz daraufhin neu aus, noch bis zum 30. Juni 2013 darf Martin Balle die RFL-Geschicke bestimmen. Der Unternehmer besitzt in der Region die lokale Zeitungen Straubinger Tagblatt und  Landshuter Zeitung zu 100 Prozent und hält 50 Prozent am Funkhaus Landshut, aus dem Radio Trausnitz und Radio Galaxy senden. Diese Medienkonzentration könnte nun durch den Erwerb der neuen TV-Lizenz noch weiter zunehmen.

Weitere Informationen:
Maria Goblirsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0171 6876973, E-Mail: presse@bjv.de

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