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Titelseiten "Passauer Neue Presse" & "Donaukurier" vom 24.11.2016 || Foto: Thomas Mrazek
Titelseiten der "Passauer Neue Presse" und des "Donaukurier" vom 24.11.2016
Foto: 
Thomas Mrazek

BJV-Pressemitteilung

Soziale Verantwortung statt Shoppingtour

BJV kritisiert Verkauf des Donaukuriers an PNP-Verlegerin Tucci-Diekmann

München, 22.11.2016

Die Passauer Verlegerin Simone Tucci-Diekmann hat gestern den Donaukurier in Ingolstadt (Auflage 85.000 Exemplare) erworben. Das teilte sie heute auf einer außerordentlichen Mitarbeiterversammlung im Medienzentrum der Passauer Neue Presse mit.

Mit dem Zukauf liegt die verkaufte Gesamtauflage von Passauer Neue Presse (PNP) und Donaukurier bei insgesamt rund 240.000 Exemplaren. In den vergangenen Jahren hatte die Passauer Neue Presse bereits die Zeitungstitel Trostberger Tagblatt, Traunreuter Anzeiger und Südostbayerische Rundschau, das Reichenhaller Tagblatt sowie den Freilassinger Anzeiger erworben.

Welche konkreten Auswirkungen der jüngste Kauf auf die rund 100 redaktionellen Arbeitsplätze in Ingolstadt und den Außenredaktionen in Eichstätt, Hilpoltstein, Aichach, Pfaffenhofen und Schrobenhausen haben wird, ist noch nicht bekannt. Eine Gemeinsamkeit haben beide Blätter bereits jetzt: Sie zahlen Redakteuren und Volontären Gehälter, die unter dem Tarif liegen.

Der BJV-Vorsitzende Michael Busch äußert sich entsetzt über den Verkauf des Donaukuriers an die PNP: “Die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bei der Passauer Neuen Presse sind schon jetzt prekär. Es ist zu befürchten, dass sich die geringe Wertschätzung der Redaktion künftig auch beim Donaukurier etabliert“. Statt weitere massive Einkaufstouren auf dem Zeitungsmarkt zu tätigen, solle sich Tucci-Diekmann besser ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden, in die Arbeitsbedingungen im eigenen Haus investieren und ihre Mitarbeiter ordentlich entlohnen.

Für die Zukunft erwartet der BJV-Vorsitzende nichts Gutes, da Verlegerin Tucci-Diekmann seit Monaten Verhandlungen mit den Gewerkschaften über einen Haustarif strikt ablehnt. Daher haben BJV und ver.di für den kommenden Samstag in der Zeit von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr in der Passauer Fußgängerzone, Bahnhofstr. 2-4 (bei der Stadtgalerie) zu einer Protestaktion aufgerufen.

Der BJV fordert die redaktionellen Mitarbeiter der PNP auf, ihrem Unmut dort lautstark Luft zu machen und sich von der heute in der außerordentlichen Mitarbeiterversammlung versprochenen Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro für 2016 nicht einlullen zu lassen. „Diese lächerliche Summe wiegt nicht annähernd den Betrag auf, um den die Redakteure und Volontäre durch die Verweigerung der Zahlung von tariflichen Gehältern in den letzten neun Jahren gebracht worden sind“, sagt Busch.

Maria Goblirsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0171 6876973
presse@bjv.de


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