BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller kündigte weitere Streiks beim Bayerischen Rundfunk an
Foto: Thomas Schumann

Fachgruppe Rundfunk

Warnstreik beim Bayerischen Fernsehen

Rund 230 Mitarbeiter legten für 90 Minuten die Arbeit nieder

München, 31.07.2013

Mit dem zweiten Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk innerhalb einer Woche protestierten die Gewerkschaften BJV und ver.di am Dienstag dagegen, dass der Sender bisher noch kein Angebot für einen neuen Tarifabschluss vorgelegt hat. Der Tarifvertrag ist bereits im März 2013 ausgelaufen, doch der BR hält die Gewerkschaften in den Verhandlungen weiter hin!

Rund 230 Mitarbeiter legten von 12.30 Uhr bis 14 Uhr die Arbeit nieder und nahmen an einer Kundgebung vor den Fernsehstudios in München-Freimann teil. BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller forderte dabei effektive Honorarerhöhungen für die festen-freien Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks und ein Honorarraster, das sicherstellt, dass die Freien am Ende des Jahres auch tatsächlich mehr Geld in den Händen haben.

„Es darf nicht sein, dass den Freien immer an Arbeit abverlangt wird, sie dafür aber immer weniger an Honorar bekommen“, stellte Jutta Müller klar. „Der BR will die Honorartöpfe nicht erhöhen. Das heißt: Falls mehr gezahlt wird, gibt es entsprechend weniger Aufträge. Die festen Freien sollen ihre Honorarerhöhung also letztlich selbst finanzieren.“

Weitere Warnstreiks geplant
Sie forderte die Teilnehmer der Kundgebung auf, sich darauf einzustellen, dass es beim BR demnächst weitere Warnstreiks geben werde. „Bringen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen mit! Je eindrucksvoller unser Protest ist, desto mehr Druck können wir in den Verhandlungen aufbauen!“, erklärte Jutta Müller.

Sie warnte vor Versuchen des Senders, „feste und freie Mitarbeiter auseinander zu dividieren – einem gefährlichen Weg“. Die BJV-Geschäftsführerin appellierte an Feste und Freie, gemeinsam für einen neuen Tarifabschluss und mehr Gehalt sowie höhere Honorare in einem neuen Tarifabschluss zu kämpfen.

Ein weiterer Angriffspunkt der Proteste sind geplante Einsparungen bei den Rentenbezügen. Der BJV lehnt hier einen Sonderweg des Bayerischen Rundfunks ab. Über die Altersversorgung dürfe auf Ebene der ARD verhandelt werden.

Weitere Aktionen sind geplant. Wurde der Sender bei den bisherigen Warnstreiks noch mit einigen Stunden Vorlauf über die geplante Arbeitsniederlegung informiert, könnte das bald anders aussehen.

Maria Goblirsch

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