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BR-Tarif 2024

Streikveranstaltungen in München und Nürnberg

26.09.2024

Streikveranstaltung vor dem Studio Franken des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg.

Im Funkhaus München und vor dem Studio Franken setzen die Kolleginnen und Kollegen des BR ein starkes Zeichen.

Trotz des trüben Wetters. Trotz oder gerade wegen der Weigerung der BR-Geschäftsführung, auch nach Monaten der Verhandlung auf die Kernforderung der Gewerkschaften ernsthaft einzugehen: Die Streikenden im Innenhof des Funkhaus München des Bayerischen Rundfunks wollten von sich hören lassen. 10,5 Prozent Gehaltserhöhung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, so lautet die Forderung. „Realitätsfern“ nannte dies zuletzt der Verwaltungsdirektor Dr. Frenzel. Das Angebot des BR liegt bei gerade einmal 4,71 Prozent – wohlgemerkt bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Fern ist das BR-Angebot vor allem von der Realität der BR-Kolleginnen und Kollegen, deren Mieten und Lebenshaltungskosten bereits beträchtlich gestiegen sind und deren Arbeitspensum stetig zunimmt.

Dem nun bereits fünften Aufruf in diesem Jahr, die Arbeit niederzulegen, folgten bis Mittag rund 500 Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten des BR. Weitere dürften in den kommenden Tagen folgen. Zahlreiche Ausfälle im Radio- und Fernsehprogramm des BR waren am Donnerstag die Folge.

Fanfaren der Musiker-Kollegen von Unisono riefen im Innenhof des Funkhaus München zur Streikversammlung. Der BJV-Geschäftsführer Dennis Amour berichtete in seiner Rede von der Entschlossenheit der BR-Mitarbeitenden, einen fairen Ausgleich des Kaufkraftverlusts durchsetzen zu wollen. Zur Forderung von 10,5 Prozent erklärte er, dass entscheidend sei, dass die Erhöhung jetzt erfolge: „Es ist unrealistisch zu erwarten, dass wir irgendwann in den nächsten Jahren den Kaufkraftverlust in dieser Höhe ausgleichen. Deswegen brauchen wir die 10,5 Prozent jetzt, denn sonst sind sie durch.“ Amour kritisierte, dass der BR die Arbeitsbedingungen den Vorgaben der Medienpolitik unterordne: „Als ob die Frage der fairen, der angemessenen Vergütung damit zusammenhinge, wie der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gestaltet ist. Das ist doch Quatsch!“

Auch vor dem Studio Franken versammelten sich die Kolleginnen und Kollegen zur Streikversammlung. Der BJV-Vorsitzende Harald Stocker war aus München angereist und erinnerte vor den Streikenden daran, dass auch der Bayerische Rundfunk ein Medienunternehmen sei und in arbeits- beziehungsweise tarifrechtlicher Hinsicht keinen Sonderstatus genießt. „Einmischungen der Politik, die das streckenweise anders sieht, ist eine klare Absage zu erteilen“, stellte Stocker klar. Das Recht auf Streik stehe im Übrigen allen Mitarbeitenden des BR zu, ganz gleich, ob diese Gewerkschaftsmitglieder sind oder nicht, weil es sich hierbei um ein in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland festgeschriebenes Grundrecht handelt.

Harald Stocker kündigt weitere Maßnahmen an – BR-Kollegen berichten von Sorgen und Nöten

Harald Stocker warnte in diesem Zusammenhang vor erwartbaren Einschüchterungsversuchen und Drohungen, mit denen Streikende wieder zur Arbeit getrieben werden sollen. Und er stellte in Aussicht, dass dieser Warnstreik angesichts festgefahrener Tarifverhandlungen nicht die letzte Maßnahme im Arbeitskampf rund um den Bayerischen Rundfunk bleiben werde.

Im Funkhaus München traten vor Ende der Streikveranstaltung feste und freie Mitarbeiter*innen des BR vors Mikrofon. Sie berichteten unter anderem von den Schwierigkeiten, mit ihrer freien Arbeit für den BR noch Familien mit Kindern zu finanzieren, vom Verlust der Wertschätzung für ihre Arbeit durch die Geschäftsführung, von Sorgen, dass vor lauter Kürzungen am Ende der Qualitätsjournalismus auf der Strecke bleibt. Und von der Erwartung, dass der BR all diese Nöte seiner Mitarbeiter ernst nimmt und den Versuchen der Politik, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zurechtzustutzen, entschieden entgegentritt.

Benedikt Frank (München) / Hans von Draminski (Nürnberg)

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25.09.2024

Aufruf zum Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk

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Trotz Eurer anhaltend großen Streikbeteiligung hat der BR sein Angebot vom 11. Juli 2024 nicht verbessert. Der BR bleibt bei seinem schlechten Angebot von lediglich 4,71 % auf 24 Monate.

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