BJV-Pressemitteilung

Aus für die Nürnberger Abendzeitung

BJV fordert Transfer-Gesellschaft und Sozialplan

München, Nürnberg, 27.09.2012

Die Hoffnung auf einen neuen Investor hat sich zerschlagen: Der mittelfränkische Telefonbuchverleger und Medienunternehmer Gunther Oschmann stellt die Nürnberger Abendzeitung ein. Die letzte Ausgabe des Boulevardblatts wird am Samstag, den 29. September 2012 erscheinen. Damit stehen 30 redaktionelle Mitarbeiter auf der Straße.

Seit Februar 2010 ist Oschmann Alleingesellschafter der Abendzeitung Nürnberg, die er von der Verlegerfamilie Friedmann gekauft hatte. Wegen Verlusten in Millionenhöhe wollte sich Oschmann von dem Boulevardblatt trennen. Doch die Interessenten ließen sich offenbar von den roten Zahlen, die das Blatt in den letzten Monaten schrieb, abschrecken.

Oschmann, der an zahlreichen regionalen Hörfunk- und TV-Sendern beteiligt ist, soll pro Ausgabe der Abendzeitung Nürnberg eine Summe zwischen 7000 und 10.000 Euro aus seinem Privatvermögen zugeschossen haben. Die am Kiosk verkaufte Auflage liegt derzeit mit rund 14.000 Exemplaren weit unter den Planzahlen.
 
„Damit stirbt eine gewichtige Stimme in der Nürnberger Presselandschaft“, bedauert BJV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Stöckel. Mit dem Aus bei der Abendzeitung Nürnberg sei ein weiterer Schritt in Richtung Meinungsmonopol in der Metropolregion erfolgt. Stöckel fordert die Geschäftsleitung der Abendzeitung Nürnberg auf, rasch in Verhandlungen mit dem BJV und Verdi über eine Transfer-Gesellschaft und einen Sozialplan einzusteigen.

Der BJV bietet den betroffenen Kollegen und Kollegen sofortige Hilfe an (Kontakt zur Geschäftsstelle). Sie werden rechtlich beraten und im Kampf um eine faire und sozialverträgliche Lösung nach dem Verlust Ihres ihres Arbeitsplatzes unterstützt.

Kontakt
Bayerischer Journalisten-Verband e.V.
Seidlstr. 8
80335 München
Telefon 0171 6876973
presse@bjv.de

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