Pressemitteilung

BJV beklagt Konkurrenz durch Einsatzkräfte

Offener Brief an die Leiter der deutschen Berufsfeuerwehren

München, 12.11.2012

Bildjournalisten sind längst nicht mehr die einzigen, die über Unfälle, Brände und anderen Katastrophen berichten. Wie der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) in einem offenen Brief an die Leiter der 101 deutschen Berufsfeuerwehren kritisiert, werden Redaktionen und Agenturen inzwischen großzügig und kostenlos durch Einsatzkräfte oder durch die Pressestellen mit Bildmaterial beliefert.

„Die Mitarbeiter einzelner Pressestellen treten dabei in Konkurrenz zu den professionell tätigen Fotografen. Das führt dazu, dass sich die ohnehin prekäre Honorarsituation der freien Bildjournalisten weiter verschlechtert“, heißt es in dem Schreiben an die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF Bund). Diese Vereinigung trifft sich vom 12. November an in Augsburg zu ihrer Vollversammlung. 

„Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste müssen dafür sorgen, dass die Bildreporter vor Ort frei und unabhängig berichten dürfen, solange nicht die Persönlichkeitsrechte der Opfer betroffen sind!“, stellt der BJV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Stöckel in dem Schreiben fest. Mitarbeiter der Pressestellen könnten eine solche unabhängige Berichterstattung nicht garantieren, wenn sie in eigener Sache tätig seien.

Der BJV wehrt sich nicht dagegen, dass Einsatzkräfte zu Schulungszwecken fotografieren oder Bilder in zeitlichem Abstand auf ihrer eigenen Webseite zu Zwecken der Öffentlichkeitarbeit einsetzen. Aber: Pressestellen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sollen dieses Bildmaterial nicht unmittelbar nach dem Ereignis kostenfrei an die Medien weitergeben, wenn Bildjournalisten zur Berichterstattung vor Ort waren.

„Wir setzen in dieser Sache nicht auf Konfrontation, sondern auf intensive Gespräche mit den Behörden“, betont Dr. Wolfgang Stöckel. Dabei sollten Richtlinien ausgehandelt werden, die das Miteinander von Pressefotografen und Einsatzkräften regeln und die von beiden Seiten akzeptiert werden.

Der offene Brief des BJV ist auf der Homepage veröffentlicht (hier auch zum Download als PDF).

Kontakt

Bayerischer Journalisten-Verband e.V., Seidlstr. 8, 80335 München
Telefon 089 5450418-0
presse@bjv.de

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