"Alte Liebe rostet nicht"
Foto: Herbert Liedel

Pressefoto Bayern

Weiß-blaue Chronik in Ansbach

Die Ausstellung Pressefoto Bayern ist in der Sparkasse zu sehen

Ansbach , 31.01.2014

Das Foto weckt Neugierde: Ein älteres Ehepaar hat auf zwei Holzstühlen Platz genommen und sitzt mit dem Rücken zum Betrachter in einem mit Aluminiumfolien ausgekleideten Raum. Das Paar spiegelt sich in der Installation auf der gegenüberliegenden Seite. Ein paar Holzstäbe, die verstreut am Boden liegen, symbolisieren den "silbernen Wald". Eine begehbare Installation des Künstlers Gerhard Kij, entdeckt von dem Nürnberger Fotografen Herbert Liedel während der Kunstschau "Offen auf AEG".

"Alte Liebe rostet nicht", heißt seine Aufnahme, mit der er es in die letzte Runde des Wettbewerbs Pressefoto Bayern 2013 geschafft hat. Die alte Liebe und weitere rund 70 der besten Pressebilder des abgelaufenen Jahres werden bis zum 20. Februar 2014 und während der Schalterzeiten in der Sparkasse Ansbach gezeigt.

"Bilder, die uns täglich erfreuen"
Vorstandsvorsitzender Werner Schmiedeler zeigte sich bei der Eröffnung erfreut darüber, nach der sehr guten Resonanz im vergangenen Jahr erneut Gastgeber der Ausstellung zu sein, und das 2014 als erste Station nach der Preisverleihung im Bayerischen Landtag. "Wir sehen hier in der Ausstellung Bilder von Journalisten, die uns als Leser täglich erfreuen. Durch das Pressefoto gewinnt jeder Bericht, erhält erst ein Gesicht", betonte er.

"Liebe Fotografen, ohne Sie würden wir hier nicht stehen", begrüßte der BJV-Vorsitzende Michael Busch die anwesenden Fotografen an erster Stelle. Er stellte die Bedeutung des Bildjournalisten für die Qualität einer Tageszeitung heraus. Im Gegensatz zum "Knipser" wüsste der professionelle Fotograf, dass ISO nichts mit einer Matte zu tun hätte.

"Er hat seine Kamera im Griff und nicht umgekehrt". Mit dem Wettbewerb Pressefoto Bayern wolle der BJV die Pressefotografen und ihre Arbeit bewusst nach vorne und in den Blickpunkt der Leser stellen.

In seiner kurzen Einführung kritisierte Busch die sinkenden Honorarsätze für freie Pressefotografen. Dumpinghonorare von fünf oder sieben Euro seien heute schon an der Tagesordnung, auch in Franken. "Da bräuchte es bis zu 40 Tagesereignisse, um davon zu leben – und die finden Sie nicht einmal hier in Ansbach", sagte der BJV-Vorsitzende.

Brauchen wir Bilder von Polizei und Feuerwehr in den Medien?
Zur wachsende Konkurrenz durch Pressestellen und Einsatzkräfte fragte Busch: "Ist es wirklich eine originäre Aufgabe von Polizei und Feuerwehr, an der Unfallstelle zu fotografieren, um diese Aufnahmen dann den Medien kostenlos zur Verfügung zu stellen?" Die klare Antwort des BJV laute "Nein!".  

Nach Ansbach sind der Flughafen München und Neumarkt in der Oberpfalz die nächsten Stationen der Ausstellungstour. Weitere Orte und die Termine erfahren Sie auf der BJV-Website, dort finden Sie auch den Katalog und die Siegerbilder.

Maria Goblirsch

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