Tarifverhandlungen Tageszeitungen – #TVTZ18

BJV-Landesvorstand

BJV fordert Urabstimmung über unbefristete Streiks

Busch: Angebot der Zeitungsverleger ist völlig inakzeptabel

München, 05.06.2018

Nach dem heutigen Abbruch der Tarifverhandlungen für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen fordert der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) eine Urabstimmung über den Beginn unbefristeter Streiks.

„Aus unserer Sicht ist ein unbefristeter Streik das einzig bleibende Mittel, um auf die Verleger Druck auszuüben um endlich einen fairen und angemessenen Abschluss zu erreichen“, betont der BJV-Vorsitzende Michael Busch. Das von der Verle:gerseite zuletzt vorgelegte Angebot einer Steigerung von im Schnitt 2,04 Prozent aufs Jahr sei völlig inakzeptabel und gleiche nicht einmal die Inflationsrate aus: „Das ist kein Weg in die Zukunft!“

„Die Verleger gönnen ihren Redakteurinnen und Redakteuren nach sechs Verhandlungsrunden gerade mal eine Nullrunde, sieht so Wertschätzung aus?“, fragt der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) Wolfgang Grebenhof, der für die Gewerkschaft an den 15-stündigen Tarifverhandlungen teilgenommen hat. Das Lamento über die wirtschaftlich so schwierige Lage nehme er der Verlegerseite nicht mehr ab.

„Wir haben uns bis zur Schmerzgrenze und eigentlich schon darüber auf den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zubewegt. Dass der BDZV diese Chance auf Einigung nicht genutzt hat, zeugt von fehlendem Verständnis für die Bedürfnisse und berechtigten Erwartungen ihrer Mitarbeiter“, kritisiert Grebenhof. Die Verlegerseite setze damit ihren unverantwortlichen Kurs der Demontage des Redakteursberufs fort.

An den von BJV und dju gemeinsam ausgerufenen Warnstreiks in Bayern haben sich in den letzten Wochen 15 Medienhäuser beteiligt, die Redakteurinnen und Redakteure bei vier weiteren, nicht tarifgebundenen Zeitungen hatten aus Solidarität gestreikt. Über 500 Streikende hatten an der bayernweiten Kundgebung am 24. April in München teilgenommen. Bayern stellt rund die Hälfte der streikenden Tageszeitungsredakteure bundesweit.

Die Verhandlungen zwischen DJV und dju auf der einen und dem BDZV auf der anderen Seite wurden heute um 4.58 Uhr unterbrochen. Ein neuer Verhandlungstermin ist nicht in Sicht. Die vom BJV geforderte Urabstimmung ist nach der Streikordnung des DJV bundesweit durchzuführen. Wird die geforderte Mehrheit erreicht, können die Gewerkschaften ihre Mitglieder auffordern, für unbestimmte Zeit die Arbeit niederzulegen.

Der BJV-Vorsitzende Michael Busch ist überzeugt davon, dass die Streikbereitschaft der betroffenen Redakteurinnen und Redakteure noch zunehmen wird.

Kontakt:
Maria Goblirsch
Bayerischer Journalisten-Verband e.V.
E-Mail: presse@bjv.de
Telefon: 0171 6876973

+++ Aktualisierung, Mittwoch, 06.06.2018, 13:00 Uhr: BJV-Tarifinfo zum Stand nach der sechsten Verhandlungsrunde zu einem neuen GTV Tageszeitungen (PDF, 65 kb)
In diesem Informationspapier finden Sie Detailinformationen zum Angebot des BDZV. Ein neuer Termin für Verhandlungen wurde nicht vereinbart. Die Urabstimmung über unbefristete Streiks ist nun ein möglicher weiterer Schritt. Darüber wird der DJV-Gesamtvorstand als Große Tarifkommission am Montag, 18. Juni 2018 beraten.

Schlagworte:

#TVTZ18

Download:

BJV-Newsletter abonnieren!

Hier können Sie unseren kostenfreien Newsletter abonnieren. Bitte geben Sie Ihre E-Mail Adresse an. Das System sendet an diese Adresse einen Link, mit weiteren Informationen zum Abschluss der Anmeldung.