Streikende Journalisten bei der Augsburger Allgemeinen am 9. März 2018
Foto: Rudi Kleiber

BJV-Geschäftsstelle

Dritte Tarifrunde bei Tageszeitungen ist gescheitert

Indiskutables BDZV-Angebot – weitere Warnstreiks folgen – vierte Runde am 9.4.

München, Berlin, 08.03.2018

+++ Montag, 12.03.2018, 17:15 Uhr: Dritte Verhandlungsrunde ist gescheitert: „Das sogenannte Tarifangebot entspricht einer jährlichen Gehaltssteigerung um 1,04 Prozent – ein schlechter Witz“, sagte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring und kündigte weitere Warnstreiks an. Am 9. April soll wieder verhandelt werden. Weitere Details finden Sie in einer DJV-Pressemitteilung: Tarifrunde Zeitungen: BDZV-Angebot indiskutabel.

+++ Montag, 12.03.2018: Weitere Streikaufrufe für heute
- 9.00 Uhr bis 24.00 Uhr: Oberbayerisches Volksblatt GmbH & Co. Medienhaus KG Rosenheim mit allen Außenredaktionen
- 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. Nürnberg mit allen Außenredaktionen
- 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr: Nordbayerische Verlagsgesellschaft mbH Nürnberg

Der Gehaltstarifvertrag für die rund 13.000 Zeitungsjournalisten lief zum Jahresende 2017 aus. 4,5 Prozent mehr Einkommen für die angestellten und freien Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen und mindestens 200 Euro mehr für Jungredakteure fordert der DJV.

Zweite Tarifrunde: Provozierendes Angebot der Verleger
In der zweiten Tarifrunde am 20. Februar präsentierte der BDZV ein provozierendes Angebot: Die Verleger hatten eine Verlängerung des Gehaltstarifvertrags auf bis zu 30 Monate gefordert. Für die gesamte Laufzeit sollten die Redakteursgehälter um insgesamt 2,4 Prozent erhöht werden. Die erste Gehaltssteigerung sollte zum 1. August erfolgen. Der Manteltarifvertrag sollte um ein weiteres Jahr verlängert werden. Eine Aussage über die Freien-Honorare trafen die Verleger nicht. Streikende Journalisten in Stuttgart am 12. März 2018

Warnstreiks in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen
Vor der dritten Verhandlungsrunde, die am Montag, 12. März, in Stuttgart stattfindet, gab es erste Warnstreiks. Bei der Augsburger Allgemeine streikten am Freitag gut 20 Redakteur*innen der Zentralredaktion und der Online-Redaktion zwischen 12 Uhr und 14 Uhr. Die Betriebsräte Alois Knoller (BJV) und Rudi Kleiber (ver.di) informierten gemeinsam über den Stand der Tarifverhandlungen. Vor allem die jüngeren Kollegen erwarten eine deutliche Anhebung.

Sollte auch die neue Verhandlungsrunde wieder nur ein inakzeptables Angebot der Verleger bringen, sei man in Augsburg „durchaus zu drastischeren Maßnahmen bereit, sprich, dazu, auch mehrere Tage zu streiken“.

„Wir lassen uns nicht verfrühstücken“, lautete das Motto von rund 20 streikenden Journalist*innen des Zeitungsverlags Oberbayern, die sich in einem Streiklokal in Wolfratshausen im Süden München trafen. Dort dauerte der Streik von 9 Uhr bis 24 Uhr. In Stuttgart streikten 150 Journalist*innen, in Bielefeld 80. Weitere Streiks sind für Montag geplant.

Anträge für Streikunterstützung
Hier erhalten Sie die Anträge für Streikunterstützung für festangestellte Journalist*innen und für freie Journalist*innen.

Weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie auf der DJV-Website: Tarifrunde an Tageszeitungen 2018 und unter dem Hashtag #tvtz18 bei Twitter.

Kontakt
Sie haben Fotos, Informationen oder Fragen zu den Streikaktionen. Melden Sie sich einfach bei uns: presse@bjv.de.

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