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Der BJV bei den Medientagen München #MTM19
Sprachen über den Frauenanteil bei den Medientagen 2019 (von links): Stefan Sutor, Sissi Pitzer und Maren Martschenko
Foto: 
Michaela Schneider

Medientage München 2019

Frauenanteil auf mehr als 35 Prozent erhöht

Das Netzwerk Media Women Connect war sehr zufrieden mit der Beteiligung von Frauen auf den Podien der Medientage 2019

München, 25.10.2019

„Wir haben zusammen viel geschafft, indem wir gestritten und wieder zusammengefunden haben“, sagte Sissi Pitzer vom Journalistinnenbund (siehe auch einminütiges Video auf Facebook mit Sissi Pitzer). Und tatsächlich: So angespannt die Stimmung beim letztjährigen Zusammentreffen der Vertreterinnen von Media Women Connect mit Stefan Sutor, Geschäftsführer der Münchner Medientage war, so harmonisch und versöhnlich verlief es heuer.

2018 Selbstverpflichtung gefordert
Insgesamt acht Interessensgruppen gehören dem Frauennetzwerk an, darunter auch die Fachgruppe Chancengleichheit des BJV. 2018 hatten die Frauen Sutor ein Manifest überreicht in dem es unter anderem hieß „Wir fordern eine Selbstverpflichtung zu mindestens 30 Prozent Frauen im Programm der Münchner Medientage 2019. Innerhalb von drei Jahren, also bis 2021, ist eine Quote von 50 Prozent anzustreben.“

Forderung eins konnte das Medientage-Team sogar toppen, der Frauenanteil lag 2019 bei mehr als 35 Prozent. Neben nur noch zwei All-Male-Panels, gab es im Programm heuer zudem auch ein rein weiblich besetztes Podium. Und mit der Professorin Zeynep Tufekci zeichnete eine Frau für die Keynote beim diesjährigen Medientagegipfel verantwortlich.

Verantwortung als Medienkongress gerecht werden
„Wir bemühen uns, unserer Verantwortung als Medienkongress gerecht zu werden und den Frauenanteil zu erhöhen“, sagte Sutor bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Media Women Connect. Das Feedback von Unternehmen und Veranstaltungspartnern sei sehr positiv gewesen. „Wir hatten uns ein Ziel gesteckt, dadurch fühlten sich auch unsere Partner verstärkt in der Pflicht, Frauen für die Panels zu gewinnen“, sagte Sutor.

Unterstützung für die Medientage
Schon seit dem Jahr 2015 macht sich Media Women Connect dafür stark, den Frauenanteil bei den Münchner Medientagen zu erhöhen. Zuvor lag dieser laut Sissi Pitzer vom Journalistinnenbund kontinuierlich unter 20 Prozent. Anlass, Sutor dann im Jahr 2018 bei reichlich angespannter Stimmung ein Manifest zu überreichen, war zum damaligen Zeitpunkt ein Frauenanteil von 23 Prozent. „Wir wollten die Medientage damit nicht schlecht machen, wir wollten Unterstützung geben“, erklärte Pitzer. 

Frauen, die da sind, sichtbar machen
Sutor stellt aber auch klar: Erstes Anliegen als Ausrichter der Medientage seien die richtigen Referenten zu den aktuell wichtigen Themen der Branche. „Wir können nicht den Frauenanteil in Medienunternehmen erhöhen. Aber wir können die Frauen, die da sind, sichtbar machen“, sagte er. An Innovationsprozessen etwa seien sehr viele Frauen beteiligt, bei eher traditionellen Themen indes sehe es oft problematischer aus in Sachen geschlechtergerechte Panelbesetzung.

Eine Selbstverpflichtung zu einem Frauenanteil von 50 Prozent lehnt Sutor deshalb auch entschieden ab. „Natürlich wäre dies wünschenswert“, sagte er. Aber es gebe in den Führungsebenen der Medienhäuser wesentlich mehr Männer als Frauen, man könne dies in verschiedenen Fällen eben auch nur abbilden.

Oft hat die Stellvertreterin ebenso viel Ahnung
Ein paar Empfehlungen gaben die Vertreterinnen von Media Women Connect Sutor noch mit auf den Weg nach 2020: Selbst wenn der Chef männlich sei, habe seine Stellvertreterin nicht selten mindestens ebenso viel Ahnung. „Auch auf dieser Ebene lohnt es sich, nach geeigneten Referentinnen zu schauen“, sagte Pitzer.

Andere Kongresse hätten mittlerweile einen Frauenanteil von 50 Prozent erreicht. Hier habe es sich in einigen Fällen als erfolgreich erwiesen, wenn Frauen direkt Frauen akquirierten, sagte Maren Martschenko vom Netzwerk Digital Media Women.

Michaela Schneider

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