PNP-Kolleginnen und Kollegen demonstrieren am Samstag, 28. Januar, wieder für faire Arbeitsbedingungen bei ihrem Arbeitgeber
Foto: Maria Goblirsch

BJV-Geschäftsstelle

PNP-Protestdemo am Samstag, 28. Januar, in Passau

Kämpfen Sie mit uns für den Tarif bei der PNP

München, Passau, 27.01.2017

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch auf unser jüngstes Schreiben an Frau Tucci-Diekmann mit der Bitte, mit den Gewerkschaften BJV und ver.di in Verhandlungen über einen Haustarifvertrag einzutreten, lehnte der Verlag dies erneut kategorisch mit dem Hinweis ab, man sehe keine Veranlassung dafür und bitte um Verständnis.

Es liegt nun an Ihnen, ob Sie das so hinnehmen oder ob wir alle es schaffen, unserer Forderung, in der Verlagsgruppe PNP nach langer Zeit der Tariflosigkeit wieder zu einem einheitlichen Tarif für alle zurückzukehren, solchen Nachdruck zu verleihen, dass sich die Verlagsleitung mit den Gewerkschaften an den Verhandlungstisch setzt.

Warum sich der Kampf für Sie lohnt!
Wenn Sie sich fragen, ob sich der Kampf dafür lohnt oder ob es nicht einfach doch besser und bequemer ist, sich einfach mit dem zufrieden zu geben, was Frau Tucci-Diekmann freiwillig zahlt bzw. ankündigt – wie die Zahlung von 500 Euro aus Anlass der Übernahme des Donaukuriers – hier noch einmal eine kurze Übersicht, wie die derzeit gültigen tariflichen Regelungen im Vergleich zum Eckpunktepapier aussehen und was Ihnen an Geld aber auch an Freizeit vorenthalten wird (siehe Tabelle in beliegendem PDF von BJV und ver.di Bezirk Oberpfalz).

Verlagsangestellte arbeiten ohne Tarifvertrag anstatt 35 Stunden 40 Stunden/Woche. Alleine in den drei Jahren der Ausbildung verlieren sie über 8.000 Euro* (*durch Lohnverzicht, Mehrarbeit, usw.). Bei Einstieg in die Lohngruppe III nach der Ausbildung verlieren sie dann nochmals in den ersten drei Jahren über 29.000 Euro*. Hinzu kommen noch weitere tarifliche Regelungen (Zuschläge, Arbeitszeit, Urlaub, Jahresleistungen usw.) und der damit einhergehende später folgende Verlust nicht eingezahlter Rentenbeträge.

Die Zahlen zeigen, dass die Bedingungen, die das Eckpunktepapier festschreibt, deutlich unter dem liegt, was der Flächentarifvertrag für die Redakteurinnen und Redakteure sowie Verlagsangestellte an Tageszeitungen vorsieht. Das Eckpunktepapier bedeutet: Mehr Arbeit bei weniger Lohn und weniger Urlaub und Freizeitausgleich! Lassen Sie sich durch minimale Zugeständnisse nicht täuschen.

Auch für diejenigen, die in der Nachwirkung sind, hat eine tarifliche Regelung keinerlei Nachteile, sondern große Vorteile. Erstens können die nachwirkenden Regelungen jederzeit durch andere Regelungen ersetzt werden, z.B. durch einen Änderungsvertrag zum Arbeitsvertrag. Wenn ein Tarifvertrag besteht, sind davon abweichende Vereinbarungen dagegen unwirksam.

Die im Eckpunktepapier erwähnten Lohnerhöhungen in Höhe der Steigerung des Lebenshaltungsindex wurden zum Teil in den vergangenen Jahren an Redakteurinnen und Redakteure auch nur zur Hälfte oder gar nicht weitergegeben. Somit blieben die Redakteurinnen und Redakteure schon hinter der Reallohnsicherung zurück, echte Lohnsteigerungen gab es für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht!

Kämpfen Sie mit uns für den Tarif
Wenn Sie nicht möchten, dass die Verlagsgruppe Passau, die – das zeigt die Übernahme des Donaukurier – ein gewinnbringendes Unternehmen ist, weiterhin ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schlechter bezahlt, als es der Tarif vorsieht, und auch möchten, dass die Zweiklassengesellschaft innerhalb des Verlages nicht immer weiter zunimmt, dann kämpfen Sie mit uns für den Tarif und dafür, dass die Verlagsleitung endlich mit den Gewerkschaften in Verhandlungen über einen Haustarifvertrag eintritt.

Protestdemo am Samstag, 28. Januar, in Passau
Ein deutliches Zeichen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dies nicht weiter hinnehmen wollen, soll bei einer Protestdemo in Passau am 28. Januar 2017 gesetzt werden. Dazu möchten wir Sie einladen. Der Protestzug soll um 11.00 Uhr am Caritashaus im Steinweg (dem ursprünglichen Verlagsstandort) starten, über die Bahnhofstraße zur PNP-Geschäftsstelle und über die Bahnhofstraße zurück in die Dr.-Hans-Kapfinger-Straße zum früheren Verlagsgebäude führen.

Wenn der Haustarifvertrag auch in der Verlagsgruppe PNP Wirklichkeit werden soll, dann beteiligen Sie sich so zahlreich wie möglich hieran! Über alles Weitere werden wir Sie wieder informieren!

Ihre Gewerkschaften

Jutta Müller, Geschäftsführerin Bayerischer Journalisten-Verband
Pascal Attenkofer, ver.di Bezirk Oberpfalz

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