BR-Journalistin und stellvertretende BJV-Vorsitzende Andrea Roth mit BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel und BJV-Vorsitzendem Michael Busch
Foto: Maria Goblirsch

BJV-Pressemitteilung

Busch: „Hier geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Wertschätzung!“

Rund 700 Mitarbeiter des BR beteiligen sich am 48-Stunden-Warnstreik

München, 14.11.2019

Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks (BR) erschienen am Donnerstag zur Kundgebung vor dem Hochhaus des Senders am Münchner Rundfunkplatz. Weitere rund 200 streiken gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in Nürnberg, Würzburg und Lindau für eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 7,5 Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten.

Der Streik, zu dem der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) und ver.di gemeinsam Redakteur*innen, Volontär*innen und arbeitnehmerähnliche feste freie Mitarbeiter aufgerufen hatten, startete um Mitternacht und endet 48 Stunden später. Er richtet sich bayernweit an alle Schichten, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BR, alle Standorte, an Festangestellte und Freiberufliche wie Gagisten. Dies führte am Donnerstag bereits zu empfindlichen Ausfällen im Sendebetrieb.

Nach drei zuvor stattgefundenen Verhandlungsrunden hatte der BR bisher nur eine Steigerung von 2,1 Prozent pro Jahr angeboten. Der BJV besteht darauf, einen dem öffentlichen Dienst wertgleichen Abschluss zu erreichen. Das verweigert der Sender bisher.

Bei der Kundgebung in München wehrte sich der BJV-Vorsitzende Michael Busch in Anwesenheit von BR-Verwaltungsdirektor Albert Frenzel gegen die Kritik, ein 48-Stunden-Streik sei unverhältnismäßig. Bei der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit dem BR gehe es nicht nur um das Monetäre, um Löhne und Honorare, sondern es gehe vor allem auch um Wertschätzung. „Hier auf dem Platz steht kein Material, hier stehen Menschen, die den Großteil ihres Lebens für ihren Arbeitgeber da sind“, rief er.

Es bestünde eine hohe Solidarität mit dem Sender und auch die Mitarbeiter kämpften um das Qualitätsangebot der Öffentlich-rechtlichen Anstalten, sagte die stellvertretende BJV-Vorsitzende Andrea Roth. Doch viele Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen und ebenso die freien Mitarbeiter arbeiteten am absoluten Limit, warnte sie: „Manche arbeiten für zwei oder drei Personen, weil Stellen nicht mehr nachbesetzt werden oder keine weiteren freien Mitarbeiter beschäftigt werden dürfen. Das treffe feste und freie BR-Mitarbeiter gleichermaßen.

Der BJV-Vorsitzende Michael Busch wies die Drohung der BR-Intendanz zurück, dass es zu einer weiteren Arbeitsverdichtung und zu einem Personalabbau kommen könne, wenn der Sender den Forderungen der Gewerkschaften nachkomme. Busch forderte die Führungskräfte des BR auf, auf zehn oder 15 Prozent ihres Gehalts zu verzichten. Das so eingesparte Geld könne man verwenden, um die gerechtfertigte Anhebung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zu finanzieren.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. November angesetzt. Dann soll es auch darum gehen, welche sozialen Nebenleistungen der BR künftig seinen Mitarbeitern anbietet.

Auf der BJV-Facebook-Seite finden Sie aktuelle Bilder und Videos zu den Streiks.

Kontakt:
Maria Goblirsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 089 58999769
mobile 0171 6876973
presse@bjv.de

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