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Norbert Möller 1928 bis 2018
Norbert Möller 1928 bis 2018
Foto: 
Irene Spiegel

Nachruf

Der Sonnenschein aus Hammelburg

Zum Tod des langjährigen Main-Post-Redaktionsleiters Norbert Möller

Hammelburg, Augsburg, München, 06.08.2018

Wo er auftrat, ging die Sonne auf. Norbert Möller, der sich unermüdlich für seinen BJV engagierte, hatte immer ein strahlendes Lächeln und eine gelassene Heiterkeit.

Leidenschaftlich konnte der Redaktionsleiter der Main-Post in Hammelburg werden, wenn es um Wahrheit, Gerechtigkeit und das Eintreten für Benachteiligte ging. Aber zornig, gar wütend hat man ihn so gut wie nie erlebt.

Norbert Möller war die Liebenswürdigkeit in Person. Geistig fit verbrachte er einen erfüllten Ruhestand und genoss vor allem die Welt der Musik. Im Alter von 90 Jahren ist er am 2. August gestorben.

Vielseitiges Engagement im BJV
Im Verband, dem er seit 1959 angehörte, sah man ihn auf verschiedenen Posten und immer hatte er dabei eine glückliche Hand. Sei es 1973 bei der Gründung des Bezirksverbands Mainfranken, als Schriftführer und Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand von 1978 bis 1993, als langjähriger Vertreter im Aufnahmeausschuss und im Sozialwerk. Für seinen Einsatz bekam er die Goldene Feder.

Aus dem Frankfurter Raum kam der am 7. Januar 1928 geborene Hesse 1945 nach Hammelburg. Der gelernte Kaufmann arbeitete zunächst in der Verwaltung des amerikanischen Truppenlagers und kam 1947 als Quereinsteiger zur Main-Post.

Es ging turbulent zu im Nachkriegs-Hammelburg. Auf ein Kriegsgefangenenlager folgte in der Stadt nach Kriegsende ein Lager mit Inhaftierten, die während der NS-Zeit Verantwortung getragen hatten. Zwölf Spruchkammern versuchten, Verstrickungen in das düstere Regime aufzuarbeiten. Seinen ersten Bericht schrieb Möller über einen Chor von Inhaftierten, der in der Gegend auftreten durfte.

Bürgersinn und Journalistenpflicht
Über 40 Jahre sollte er Lokalredakteur in Hammelburg bleiben. Zum 1. April 1991 gab er die Redaktionsleitung ab, blieb aber weiterhin journalistisch tätig. Die Stadt Hammelburg zeichnete ihn 1991 mit dem Kulturehrenbrief aus. Er sei zu einer Institution geworden, sagte Bürgermeister Arnold Zeller. Als Redaktionsleiter habe er Verantwortungsbewusstsein, Wahrheitsliebe, Gerechtigkeitssinn und Zivilcourage gleichermaßen verkörpert. Über all die Jahre sei es ihm gelungen, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Sein Schreiben habe nicht nur der Journalistenpflicht entsprochen, sondern auch seinem Bürgersinn.

Möller gründete auch den Kreisverband der Europa-Union und war nimmermüder Organisator des Theaterringes, der zum größten Kreisverband Deutschlands gedieh. Möller hob außerdem den örtlichen Lions Club und den FC mit aus der Taufe und sang im Kammerchor.

Um Norbert Möller trauern Ehefrau Ingrid, mit der er seit 1962 verheiratet war, zwei Söhne und drei Enkel. Requiem in der Stadtpfarrkirche ist am Dienstag, 7. August, um 9 Uhr mit anschließender Beisetzung auf dem städtischen Friedhof.

Alois Knoller

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