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Wolfgang Grebenhof als Redner bei der Streikkundgebung am 24. April in München
Klartext: Wolfgang Grebenhof als Redner bei der Streikkundgebung am 24. April in München, links im Bild ist Ver.di-Kollege Klaus Schrage
Foto: 
Sachelle Babbar

BJV-Pressemitteilung

Tarifverhandlungen sind keine Märchenstunde

Kundgebung mit 500 Journalisten am Münchner Max-Joseph-Platz

München, 24.04.2018

„Wir haben noch nicht fertig – plus 4,5 Prozent“ – unter diesem Motto kamen am Dienstag rund 500 Journalistinnen und Journalisten aus Bayern und Baden-Württemberg zu einer zentralen Kundgebung am Münchner Max-Joseph-Platz zusammen.

Die Protestaktion war Höhepunkt eines dreitägigen Warnstreiks. Mit dem längsten Streik in den laufenden Tarifverhandlungen unterstreichen die Gewerkschaften ihre Forderung auf 4,5 Prozent mehr Gehalt für angestellte Redakteurinnen und Redakteure sowie feste Freie. Jungredakteure sollen mindestens 200 Euro mehr im Monat bekommen. Laufzeit: zwölf Monate.

„Tarifverhandlungen sind keine Märchenstunde! Wir nehmen Euch die Geschichte vom armen Verlegerlein nicht ab“, rief Wolfgang Grebenhof, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), den Streikenden zu. Er forderte die Zeitungsverleger auf, „sich endlich wie anständige Arbeitgeber aufzuführen“ und sich ihrer Verantwortung für den journalistischen Beruf bewusst zu werden. (Redemanuskript zum Download als PDF)

Der Vorsitzende des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) Michael Busch kritisierte die fehlende Wertschätzung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen. „Es ist wohl einfacher, über sinkende Abonnenten-Zahlen zu sprechen und dabei auszublenden, dass die viel gepriesene Qualitätssicherung von der journalistischen Arbeit abhängt“, sagte er. (Redemanuskript zum Download als PDF)

Die bundesweit 13.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen sorgten Tag für Tag dafür, dass Nachrichten erschienen, in Print und digital. Busch: „Wenn die Verleger nachdächten, so müssten sie zugeben, dass Sie ihr Geld mit unserer Arbeitskraft machen. Sie können nicht ohne uns.“

Eine der größten Streikgruppen bei der Kundgebung am Max-Joseph-Platz stellte die Augsburger Allgemeine mit 80 Teilnehmern. Aus Bayern kamen außerdem Redakteurinnen und Redakteure von Süddeutschen Zeitung, Münchner Merkur mit Außenredaktionen, tz, Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung, Allgäuer Zeitung, Der Neue Tag, Weiden, Oberbayerisches Volksblatt Rosenheim, Fränkische Landeszeitung und der Frankenpost Hof zur Protestaktion. Die digitalen Medien der SZ unterstützten die Kollegen mit einem Solidaritätsstreik.

In Würzburg streikten die Redakteure der Main-Post, die des Aschaffenburger Main-Echo traten gemeinsam mit Kollegen aus Hessen in den Warnstreik. Insgesamt waren in Bayern am Dienstag rund 600 Journalistinnen und Journalisten im Ausstand.

Am morgigen dritten Tag des Warnstreiks wollen die beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit einer Mahnwache vor ihrem jeweiligen Zeitungshaus protestieren und ihren Verlegern auch bildlich demonstrieren, dass es nun an der Zeit ist, die Forderungen der Gewerkschaft mit einem Gehaltsplus von 4,5 Prozent ernst zu nehmen.

Die fünfte Tarifrunde findet am Mittwoch, dem 25. März in Berlin statt.

Bildmaterial auf Anfrage.

Kontakt

Maria Goblirsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
mobile 0171 6876973
presse@bjv.de

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