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Bernd Feil
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Bernd Feil

Ausgabe 6 / 2018

Wenn Journalisten ausbrennen

Höher, schneller, perfekt – und „plötzlich“ Burnout

Um 18 Uhr ist Schluss. Dann fährt Christian Jakubetz den Rechner herunter, schaltet das Diensthandy aus und öffnet die Bürotür in seinem Haus unweit von München erst am nächsten Morgen wieder. Bis dahin ist Arbeitsruhe, komme was wolle. Kunden rufen an? Kollegen ätzen, du arbeitest wie ein Beamter? Egal, der freie Journalist und Autor (Universalcode 2020) geht nicht ran. Er selbst verordnet sich strikt, was die Publizistin Miriam Meckel in ihrem Buch Brief an mein Leben (2010) „kommunikativen Stubenarrest“ nennt. Offline sein. Feierabend. Punkt.

Durchwachte Nächte, bleierne Schwere am Morgen

Ab sechs Uhr abends nicht mehr „on“ zu sein, höchstens in seltenen Ausnahmefällen, ist ein Luxus, den sich viele andere freie Journalisten nicht leisten können oder wollen. Dessen ist sich Christian Jakubetz bewusst. Aber es ist seine Konsequenz, die er aus jener Lebensphase gezogen hat, in der er sich nicht nur psychisch komplett leer und überfordert fühlte, sondern diese Leere und Überforderung auch körperlich spürbar war. Durchwachte Nächte, bleierne Schwere am Morgen, das Herz auf Speed. Jakubetz kennt das ganze Programm. Er war ausgebrannt. Er hatte einen Burnout.

Burnout ist, mit den Worten eines anderen, wieder genesenen Kollegen, „unbewältigter Stress“ und die ihm zugeschriebenen Symptome sind nicht unbedingt immer klar von einer psychischen Erkrankung zu unterscheiden. Nicht abschalten zu können, ist der Anfang des Burn-out-Dramas. Das Ende die Klinik. Wie es dazu kommt, dass Journalisten ausbrennen, ist noch wenig erforscht. Der Arbeitspsychologe Alexander Juli (siehe Interview Seite 19) spricht vom „Ressourcenmord, der schnell im Burnout endet“. 2012 machte sich die Journalistin Annelen Geuking an eine qualitative Untersuchung. Diverse „journalisten-spezifische Faktoren“ führte sie an wie: permanenter Druck in der immer schnelleren und sensationsgierigeren Medienwelt und mangelnde Wertschätzung, sprich angemessene und pünktliche Entlohnung. Andere Studien gehen davon aus, dass rund ein Fünftel der Medienakteure unter „hohem Burnout“ leidet.

weiterlesen im BJV Report Seite 16

von Senta Krasser

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Aus dem Inhalt

Social Media auf Papier

Als Anton Hofreiter im Augenwinkel hüpfte
Ein Gespräch mit Fotograf Andreas Gebert

Pressefoto Bayern und Unterfranken 2018

Wenn Journalisten ausbrennen
Höher, schneller, perfekter - und „plötzlich“ Burnout

Totstellen funktioniert nicht mehr
Arbeitspsychologe spricht über einen gesunden Umgang mit Stress

Dem Trauma trotzen
Wie sich psychische Erschütterungen verarbeiten lassen

Krankheit muss kein Existenzrisiko sein
Wichtige Versicherungen für Journalisten

Viel mehr als ein Obstkorb
Gesundheitsmanagement in bayerischen Medienhäusern

Pressestellen

Mit BISS gegen Missstände
Deutschlands erste Straßenzeitung feiert Geburtstag

Die Gewalt Media
Auf ein Wort mit Michael Busch

Aus dem Verbandsleben
In Randlage behauptet: DJV-Verbandstag in Dresden

Goldgräberstimmung und Prestige
BJV mit gleich zwei Ständen auf den Medientagen

Chatbots, Gamification, Gründertipps
Beim FREItag bildeten sich wieder freie Journalisten fort

„Nicht gleich Aufhebungsvertrag unterschreiben“
Worauf der Betriebsrat bei Umstrukturierungen achten sollte

Was sich in Medienhäusern tut

Serie Innenleben: Neues aus der Geschäftsstelle

Recht
Wie der BGH und andere Gerichte zu Satire entschieden

Journalisten-Alltag mit App-Unterstützung

BSW-Seminare 2019

„Ich habe nie an die Macht gedacht“
C. Bernd Sucher war Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung und arbeitet nun an der Rettung des Berufs