Ausgabe 6 / 2016
Die Sorge um den Nachwuchs
Weniger junge Menschen bewerben sich aufs klassische Volontariat bei Zeitungen und beim Rundfunk. Doch warum ist das so?
"Schickt uns gute Studenten!": Mit diesem Wunsch sei schon mancher Chefredakteur auf ihn zugekommen, sagt Klaus Meier, Journalistik-Professor an der Katholischen Universität Eichstätt. Tatsächlich treibt die Sorge um den Nachwuchs manche Zeitung und manchen Sender um. Bewerberzahlen sinken. Woran aber liegt’s? Während in den 90er-Jahren kaum ein Weg am Volontariat vorbeiführte, um in die Medienbranche einzusteigen, haben junge Menschen heute etliche Möglichkeiten sich kreativ auszuleben – ganz ohne Verlag als YouTuber oder mit eigenem Blog. Oder in neuen Medienberufen wie Big Data Scientist oder Social Media Experte. Eine Tendenz, die auch bei der Süddeutschen Zeitung spürbar ist.
Nachwuchssorgen beklagt Volontärsausbilder Detlef Esslinger nicht, er beobachtet aber: Die Zahl der Bewerbungen ist rückläufig, während die Qualitätsdichte steigt. Esslingers These: „Bei uns bewirbt sich nicht mehr, wer keinen gefestigten Berufswunsch hat – also jene jungen Menschen, die ‚irgendwas mit Medien‘ machen wollen.“
Von Michaela Schneider
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