Fachgruppe Chancengleichheit
100 Tage Trump
Amerikanische Generalkonsulin im Gespräch mit BJV-Kollegen
Im Hintergrundgespräch zieht die amerikanische Generalkonsulin Jennifer G. Gavito auf Einladung der Fachgruppe Chancengleichheit eine erste Zwischenbilanz.
Die amerikanische Generalkonsulin in München Jennifer D. Gavito [1] ist neue Präsidenten und Administrationen gewöhnt. Seit 1998 ist sie im US-Außenministerium tätig und hat seitdem drei US-Präsidenten kommen und gehen sehen, der vierte Präsident, Donald J. Trump, ist seit über 100 Tagen in Amt. Nicht nur in den USA ist es Tradition, nach den ersten 100 Tagen einer neuen Administration ein kurzes Zwischenfazit zu ziehen.
Auf Einladung der Fachgruppe Chancengleichheit [2] resümiert Gavito in der Münchner Seidl-Villa die ersten 100 Tage der neuen US-Regierung. Das Gespräch führen zwei ausgewiesene Kenner der USA, der ehemalige USA-Korrespondent Klaus Kastan vom BR und die Politologin Dr. Alexandra Borchardt, Chefin vom Dienst bei der SZ.
Chancengleichheit
Gavito, seit 2015 Generalkonsulin in München, zeigt sich aufgeschlossen und geht sehr offen mit den Fragen der 60 Gäste um, mit denen sie die verschiedensten aktuellen Themen diskutiert. Das erste Thema des Abends ist natürlich die Chancengleichheit. Gavito sagt: „Wir haben vieles erreicht, aber Männer und Frauen müssen weiter engagiert bleiben.“ Sowohl die Chancengleichheit von Männern und Frauen, aber auch den „diversity“-Gedanken, der alle Bevölkerungsgruppen einbezieht, kennzeichnet sie als zentrale Anliegen.
Deutsch-amerikanische Beziehungen
Als Generalkonsulin in München ist Gavito eine wichtige Ansprechpartnerin und Vermittlerin für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Trotz Kritik aus Teilen der deutschen Öffentlichkeit an Trump und dessen Politik seien beide Länder sehr eng verbunden: „Die offizielle Partnerschaft zwischen den beiden Regierungen bleibt stark“, sagt Gavito.
Syrien-Konflikt
Besonders spannend im Hinblick auf die amerikanische Außenpolitik bleibt der Syrien-Konflikt. Hier ist Gavito als ehemalige Direktorin für Syrien und Libanon im Stab des nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus ausgewiesene Expertin. Sie erklärt Trumps Politik gegen Assad, der in Syrien Giftgas gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt haben soll. Assad müsse vermittelt werden, dass sein Vorgehen Konsequenzen habe.
Westliche Werte haben Bestand
Die künftige Außenpolitik Trumps wird in Deutschland nicht nur vom Publikum aufmerksam beobachtet. Gavito betont, dass sich Details bei verschiedenen Präsidenten ändern, aber die Kontinuität, das Verteidigen westlicher Werte wie der Freiheit, auch künftig Grundlage der Partnerschaft seien. Das galt für Bush und Obama und gilt auch für Trump.
David-Pierce Brill [3]