Ausgabe 5/2018www.bjv.de / www.djv.deGeplant: Gipfeltreffen MedienkompetenzBJV führt Krisengespräch mit PolizeiUmbenannt: afk wird Mediaschool BayernPresseausweis 2019 jetzt beantragenBlick in die ZukunftInnovation im JournalismusINGmarketPressestellen A bis Z im BJVreportAb Seite 20 finden Sie die Einträge von Pressestellen aus den Bereichen Bildung/Wissenschaft (BW), Messen/Ausstellungen (MA), Finanzen (F), Versicherungen (V), Energie (E), Verkehr (VK), Unternehmen (U), Kammern (K), Verbände (VB), Soziales/Kirche (SK):AAFAG Messen und Ausstellungen (MA)AUDI (U)B/CBauindustrie Bayern/ Bayerischer Bauindustrieverband (VB)Bayerische Landesärztekammer (K)Bayerische Landeszahnärztekammer (K)Bayerischer Jagdverband (VB)Bayerngas (E)Bayernhafen (VK)Bayernwerk (E)Bischöfliche Aktion Adveniat (SK)BMW Group (U)DDIEHL Diehl Stiftung (U)DRÄXLMAIER Group (U)EErdgas Schwaben (E)E-T-A Elektrotechnische Apparate (U)FFlughafen München (VK)G/HGVB Genossenschaftsverband Bayern (F)Hanns-Seidel-Stiftung (BW)I/J/KInterhyp Gruppe (F)L/MLEONI (U) LEW Lechwerke (E)LMU Ludwig-Maximilians-Universität München (BW)NN-ERGIE (E)NÜRNBERGER Versicherungsgruppe (V)NürnbergMesse (MA)O/P/ROMV Deutschland (U)Preh (U)SSparkassenverband Bayern (F)StWN Städtische Werke Nürnberg (U)Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute (VB)swa Stadtwerke Augsburg Holding (E)T/UThüga (E)TÜV Rheinland (U)TUM Technische Universität München (BW)VVAG Verkehrs-Aktiengesellschaft (VK)VdK Bayern Sozialverband (SK)Versicherungskammer Bayern (V)VGN Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VK)Wwbg Nürnberg Immobilien (U)Dank auch den Sonderinserenten: • AFAG Messen und Ausstellungen• Akademie der Bayerischen Presse• AOK Bayern• Presse-Versorgung (Versorgungswerk der Presse) Die Rubrik „Pressestellen“ im BJVreport ist ein gern genutzter „Treffpunkt“ für Kammern, Verbände, Organisationen, Dienstleister und Unternehmen aus vielen Bereichen, die regelmäßige und fundierte Pressearbeit betreiben. Nutzen Sie diese Kontaktbörse, alle zwei Monate, ein ganzes Jahr lang für nur 1350,– EUR zzgl. MwSt. Das Medienmagazin BJVreport erscheint 6 x jährlich, jeweils zur Monatsmitte im Februar, April, Juni, August, Oktober und Dezember • Anzeigenschluss vier Wochen vorher • Mediadaten unter www.bjv.de • Planung/Abwicklung: Mediasüd, Robert Macher, Telefon 0 91 81 / 29 99-477, Fax 0 91 81 / 29 99-479, robert.macher@mediasued.de Kontaktbörse „Pressestellen“ 3InhaltBJVreport 5/2018Keine Angst vor FröschenMan müsse viele Frösche küssen, um auf einen Prinzen zu stoßen: Nein, als Arthur Frey diesen Satz äußerte, wollte er keinesfalls der Damen-welt bei der Partnersuche unter die Arme grei-fen. Frey spricht übers Thema Innovation und gilt als Erfinder der gelben Haftnotizzettel. Manchmal braucht es Mut zum Scheitern, alles klar. Ebenso aber sind Offenheit, Lust am Expe-riment, ein ständiger Dialog und finanzielle Mittel nötig, um Neues anzustoßen, wie in un-serer Titelstrecke zu lesen ist. Das nötige Hand-werkszeug vermittelt unter anderem das Media Lab Bayern, und zwar sowohl Start-ups als auch großen Medienhäusern. Die freie Journalistin Johanna Wild erzählt von der Gründung ihrer Fact-checking-Agentur Wafana. Das Redaktionsteam schaute sich die Innova-tionsarbeit bei Süddeutscher Zeitung und Bayerischem Rundfunk an. Und es blickte auf aktuelle Trends der Branche – von künstlichen 3D-Welten bis Gamification. Ab Seite 8Nach dem jüngsten Tarifabschluss der Tageszeitungen herrscht in mancher Belegschaft Katerstimmung. Aber welches Tarifmodell taugt für 2020? Darüber sollte schon jetzt diskutiert werden. Vier Szenarien. Ab Seite 6 Jobgarantie nach der Journalistenschule? Die Zeiten sind vorbei. Die Schulen reagieren auf den veränderten Medienmarkt und bereiten ihre Absolventen verstärkt auf die Arbeit als Freie vor. Umgestaltet wurde auch das afk-Universum, das Aus- und Fortbildungsangebot läuft jetzt unter dem Namen Mediaschool Bayern. Ab Seite 26 Anfang November werden sich die Delegierten zum DJV-Verbandstag in Dresden treffen – und wollen dort eine deutliche Erklärung für ge-lebte Pressefreiheit abgeben. Seite 39Michaela SchneiderLeitende RedakteurinFoto: Günter SchneiderKaleidoskop 4 Medienköpfe 5 Social Media auf Papier Verband 6 Welches Tarifmodell ist das richtige für 2020? Wie sich der Flächentarif, ein Haus- oder Regionaltarif unterscheidenTitel 8 Wir arbeiten dran! Ein Blick auf Innovationstrends11 Der BJV auf den Medientagen12 Ein Ort für Ideenspinner Das Media Lab Bayern unterstützt Start-ups14 Keine Angst vor Ideenklau Die freie Journalistin Johanna Wild und ihr Projekt „Wafana“16 Begeistern für eine junge Disziplin Innovationsarbeit bei der Süddeutschen Zeitung und dem BR18 Unwiderstehliche Erlebnisse Die Suche nach dem neuen Journalismus in einer vernetzten Welt20 PressestellenMedienszene26 Auf der Suche nach dem nächsten Walulis Aus den afk-Vereinen wird die Mediaschool Bayern28 Der Sprung in den Löwenkäfig Journalistenschulen reagieren auf veränderten Medienmarkt30 Presseausweis 2019Verband33 Wirklich am Anfang? Auf ein Wort mit Michael Busch34 Aus dem Verbandsleben35 Impressum36 Sonderhonorare für „Puls“-Moderatoren36 BJV plant Gipfeltreffen zur Medienkompetenz37 Speicherkarte bei Pegida-Auftritt beschlagnahmt38 Für die freie Presse DJV-Verbandstag am 4. und 5. November in Dresden39 Serie Innenleben: Das Bildungs- und SozialwerkService40 Recht Diese Regeln gelten, wenn Journalisten bei Veranstaltungen berichten41 Rezensionen42 Technik Die Suche nach dem perfekten Smartphone44 TermineZur Person45 Jubilare46 NachrufeSagen Sie mal …41 „Ich berichte, wenn der Mainstream weg ist“ Till Mayer arbeitet nicht nur als Lokalredakteur, sondern bereist auch als freier Reporter die Krisenländer dieser Erde Unser Titelbild Mancher Journalist würde sie sich wünschen: eine Glaskugel, um wie im Grimm’schen Mär-chen in die Zukunft (der Medienlandschaft) zu blicken. Aber Erfolge lassen sich nicht erzwin-gen und Flops nicht verhindern – mit jeder In-novation ist auch ein Stück Risiko verbunden. Und doch sind gewisse Prognosen zum „Medi-enwetter“ in der näheren Zukunft möglich. Diese beiden Gedanken kombinierte Fotograf Stefan Gregor in der Collage auf unserem Co-ver. Und weil`s zum Wetter so gut passt, entschied das Redaktionsteam, auf Seite 8 in die Titelstrecke mit einer Wortwolke zum Thema Innovati-on einzusteigen. Der Aschaffenburger Fotograf Gregor lernte sein Hand-werk von der Pike auf in dreijähriger Lehre, 1992 folgte die Meisterprü-fung. Seit 1989 arbeitet er als Bildjournalist für die Redaktion des Main-Echos. Regelmäßig gewann er Preise bei den BJV-Wettbewerben „Pressefoto Bayern“ und „Pressefoto Unterfranken“. Stefan GregorFoto: Rainer ReichertBJVreport 5/20184Medien-SzeneDominik Grau (@dominikgrau) ist seit August Verlagsleiter Fachinformati-on beim Tages-spiegel in Berlin und soll dort die digitalen Angebo-te weiterentwickeln. Der 38-Jährige begann seine journalistische Karri-ere bei Chip. 2011 ging er nach New York und leitete dort die Depen-dance des Ulmer Ebner-Verlags, für den er zuletzt als Leiter Innovation tätig war. In seiner München-Zeit leitete Grau die Fachgruppe Junge Journalisten im BJV.Florian Festl (@ffestl), 40, wird neuer Chefredakteur von Focus Online. Amtsinhaber Daniel Steil (@SteilD) wird zum 1. November hauptamtlich Content-Chef der Mutter Burda Forward; den Job macht der 49-Jährige bereits seit 2016 nebenbei. Festl war bis 2015 Steils Stellvertreter, bevor er zum Best-Ager-Portal Wize.life wech-selte.Mit Thomas Mydlach und Boris Hächler (@b2haech), beide 49, hat die Mediengruppe Oberfranken ihre Chefredaktion verstärkt. Der Hamburger Mydlach war zuletzt für den Weserkurier in Bremen tätig und hat jetzt in Bamberg die Position Leiter Redaktionsorgani-sation inne. Hächler, der von der Karrie- replattform ex-perteer kommt, ist Leiter redak-tionelle Inhalte.Axel Schrüfer (@a_schruefer) ist neuer Digital-Chef bei Sport1. Vor seinem Wechsel arbeitete der ge-bürtige Franke und Fan des 1. FC Nürnberg bei der rtv media group in Nürnberg und davor als Chefre-dakteur von t-online.de bei der Ströer Digital Publishing in Darmstadt.Jean-Julien Beer (@medienbeer) und das Sportmagazin Kicker gehen seit August getrennte Wege. Beer hat den Verlag nach acht Jahren mit ungenanntem Ziel verlassen. Seine Aufgaben als Print-Chefredakteur teilen sich die verbleibenden drei Chefs: Gesamtleiter Jörg Jakob, Di-gitalchef Alexander Wagner und der geschäftsführende Chefredak-teur Rainer Franzke. Frank Müller hat nach 31 Jahren die Süddeutsche Zeitung, wo er zu-letzt Vize-Ressortchef für Mün-chen/Region Bayern war, verlassen, um den Planungsstab in der Baye-rischen Staatskanzlei von Minister-präsident Markus Söder zu leiten. Auch Münchner Merkur-Redakteur Sebastian Dorn (@Seb_Dorn) ist weg vom Journalismus und kom-muniziert seit Juni als Vize-Presse-sprecher für die CSU-Landtags-fraktion.Moritz von Laf-fert hört nach zehn Jahren an der Spitze von Condé Nast Deutschland auf. Im Laufe des Jahres 2019 wird er die Ge-schäftsführung sowie seine Rolle als Vice President von Condé Nast In-ternational abgeben und das Unter-nehmen „im freundschaftlichen gegenseitigen Einvernehmen“ ver-lassen.Torsten Geiling (@TorstenGeiling) und der Nordbayerische Kurier ha-ben sich getrennt, und zwar noch während der Probezeit. Geiling war erst im März bei der Bayreuther Zeitung als Chefredakteur angetre-ten. Vize Otto Lapp hat kommissa-risch übernommen.Gunnar Jans (@Breisacher) hat The Digitale verlassen, die Cont-ent-Marketing-Agentur der Tele-kom. Er ist jetzt Head of Content beim Stadtportal muenchen.de. Jans kam 2016 von der Süddeut-schen Zeitung zu The Digitale als Chefredakteur für das Portal der Sportartikel-Messe Ispo.Joachim Braun (@JBraun1965) hat wieder einen neuen Job als Chefre-dakteur gefunden. Nach Stationen beim Nordbayerischen Kurier (bis 2016) und der Frankfurter Neuen Presse (bis April 2018) führt der ge-bürtige Lüneburger jetzt die Ost-friesen-Zeitung in Leer.Mit Laila Heyne (@LailaHeyne) erweitert der Bayerische Rundfunk sein regionales Kor-respondenten-netz um ein Studio in Mühldorf am Inn. Die in Simbach geborene Journalistin berichtet seit Oktober trimedial und dauerhaft aus der Region östlich von München. Eine zweite Korrespondentstelle dort ist noch zu besetzen. Bereits seit Sep-tember sind die BR-Korrespon-denten Markus Klingele und Christian Limpert in der Region Coburg-Kronach-Lichtenfels im Einsatz; im Oktober soll das neue Studio am Coburger Marktplatz fertiggebaut sein. Vanessa Vu (@_vanessavu), Re-dakteurin bei Zeit Online mit Wurzeln in Eg-genfelden und Vietnam (siehe „Sagen Sie mal“, BJVreport 5/2017), ist von Medium Magazin in die „Top 30 unter 30“ gewählt worden. In die Liste herausragender Nach-wuchstalente schafften es auch die Unter-Dreißigjährigen Jan Schmid-bauer (@janschmidbauer), Redak-teur bei sueddeutsche.de, und Bartholomäus von Laffert (@Bart-Vola), der 2017 vom BJV mit einem Preis für Pressefreiheit ausgezeich-net wurde.Senta KrasserFürs Foto Seit‘ an Seit‘ mit dem früheren Bundesarbeitsminister Nor-bert Blüm, der beim Deutschen Radiopreis in Hamburg die Laudatio hielt auf ihn: Johannes Ott. Der Journalist von Radio Gong 96.3 ge-wann in der Kategorie „Bestes Nachrichten- und Informationsfor-mat“. Die Jury würdigte Otts Sendereihe „Gong 96.3 Erste Hilfe Crash Kurs“, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Hörer in einer Stunde zum Lebensretter auszubilden. Im Jury-Wortlaut heißt es: „Sie ist so infor-mativ wie unterhaltsam gemacht, dass die an sich heikle Thematik zum fortgesetzten Zuhören und Mitlernen reizt.“ Gratulation! Foto: DeutscherRadiopreis/MorrisMacMatzenFoto: Susanne SiglFoto: Lea SchreiberFoto: Markus Konvalin / BRFoto: Magdalena MüllerFoto: Kilian Bishop / Studio Condé NastFoto: Michael Heck / Zeit OnlineBJVreport 5/20185Netz-SzeneNicht alles lässt verzweifeln„‚Mossad-Monster‘: Tausende ma-chen Jagd auf Journalist Richard Gutjahr“, betitelte bei der Schwä-bischen Zeitung Anfang September Yannick Dillinger (@ydillinger) sein Interview mit dem in Mün-chen arbeitenden Kollegen. Gut-jahr (@gutjahr) hatte im Juli 2016 als erster Journalist live vom Ter-ror in Nizza und vom Amoklauf in München berichtet. „Per Zufall musste Gutjahr binnen acht Tagen zweimal mit ansehen, wie Men-schen vor seinen Augen sterben“, beschreibt Dillinger, was der vor allem für den Bayerischen Rund-funk tätige Journalist damals er-lebte.Schreckliche Ereignisse so nah mitzuerleben ist das eine, doch für Gutjahr ging es danach im Netz weiter. Tausende Verschwörungs-theoretiker unterstellten dem Jour-nalisten eine Zusammenarbeit mit den Verbrechern. Sie beleidigten ihn und seine Familie auf infamste Art und Weise. „Sie rufen in Vi-deos und Kommentaren zur Aus-löschung der gesamten Familie auf“, schreibt Dillinger. Mit sei-nem Interview versuchte er die fol-genden Fragen zu beantworten: „Wie geht ein Mensch mit solch massiven Anfeindungen um? Wer steht einem bei? Welche Konse-quenzen gibt es für die Beteilig-ten?“ Was Gutjahr erlebte, geht unter die HautSein „Gespräch über Hass, Ver-zweiflung und Weiterleben“ for-dert vom Leser 24 Minuten Lese-zeit und gute Nerven. Man habe das zweieinhalbstündige Interview „sehr bewusst kostenlos ins Netz gestellt“, sagt Dillinger unter Hin-weis auf die Ereignisse in #Chem-nitz (bjvlink.de/gutjahr-interview). Was Gutjahr und seine Familie durch die Hetze im Netz erlebt ha-ben und zum Teil noch miterleben Womit wir bei den journalistischen Medien wären. Positiv fielen in den letzten Wochen rund um die Ereig-nisse in Chemnitz und Köthen eini-ge Online-Journalisten auf. Immer wieder zeigten die Kollegen bei ih-ren Recherchen – zumeist auch noch sehr transparent – auf, wo und wie im Netz gezielt Desinformation betrieben wurde. Lernen im Kampf gegen „Fake News“ Ob Patrick Gensing (@PatrickGen-sing) von faktenfinder.tagesschau.de, Karsten Schmehl (@schmarsten), Reporter Social News und Desin-formation bei BuzzFeed (buzzfeed.com/karstenschmehl) oder Lars Wienand (@LarsWienand), Head of Recherche bei T-Online – von die-sen Kollegen und natürlich auch ei-nigen weiteren kann man als On-liner auch in Zukunft noch viel lernen – unter anderem im Kampf gegen „Fake News“. Auffällig ist auch, dass es sich oftmals nicht nur um die „Platzhirsche“ des Netzjour-nalismus handelt. So ganz lässt uns also das Netz nicht verzweifeln. müssen, geht unter die Haut. Be-sonders nachdenklich macht, dass der Journalist einer der netzerfah-rensten Kollegen in Deutschland ist – doch auch diese Expertise schützte ihn nicht vor solchen Er-lebnissen. Initiative aus der ZivilgesellschaftPositivere Signale kommen da eher von den Netznutzern selbst. Letz-teres versuchen beispielsweise die Initiatoren der NGO Fearless De-mocracy e.V. (@fearlessDemDE, fearlessdemocracy.org), ein Bünd-nis von Marketing-, Digital- und Content-Schaffenden und Journa-listen. Sie wollen ihre „Kompetenz zum Schutz einer Bürgergesell-schaft einsetzen, die ihre inklusi-ven Werte eben nicht durch popu-listisch getriebenen Druck in Echtzeit aufgibt“. Konkret möchte die NGO in den kommenden Wo-chen das Projekt HateAid starten, welches in genau solchen Fällen wie bei Richard Gutjahr Hilfe leis-ten soll (bjvlink.de/hateaid). Auf den Websites finden sich schon ei-nige brauchbare Informationen für Notlagen. Einer der Initiatoren ist Gerald Hensel (@ghensel), der seit seiner Aktion #KeinGeldfürRechts im Dezember 2016 ähnliche Er-fahrungen wie Gutjahr machen musste. Hensel machte mit dem Hashtag darauf aufmerksam, dass Unternehmen ungewollt rechtsext-reme und rechtspopulistische Websites wie Breitbart oder Junge Freiheit querfinanzieren.Aus eigener Anschauung berichte-te Gutjahr über die Vorgänge rund um seine Person im Januar unter Lehrreiche Recherchen von BuzzFeed Deutschland. Screenshot: Thomas MrazekDer AutorThomas Mrazek (@tmrazek) arbeitet als freier Journalist und Dozent in München, er betreut die Netzaktivitäten des BJV; thomas-mrazek.de.Foto: Günter DistlerGezwitschertDie Klammern hinter einigen Namen sind die Twitter-Adressen der Kollegen bezie-hungsweise Medien. Bereits 5000 Nutzer folgen dem BJV bei Twitter: @bjvde.Der BJV ist zudem täglich für Sie im Netz: bjv.de, facebook.com/bjvde und am Freitag bjv.de/newsletter.anderem auf seinem Blog: „Unter Beschuss – Das #NetzDG in der Praxis. Ein Erfahrungsbericht.“ (bjvlink.de/hatespeech). Das NetzDG gibt es seit dem Herbst 2017, Zeit eine kurze Bilanz zu ziehen: „Kritiker sehen ihre Vor-behalte gegen das Gesetz bestätigt. Hunderte beklagen sich über die Löschpraxis von Facebook & Co.“, schreibt etwa Armin Käfer in der Stuttgarter Zeitung (bjvlink.de/netzdg-bilanz). Wirksame politi-sche Maßnahmen gegen die wei-terhin zunehmende Hetze im Netz sind indes leichter gefordert als umgesetzt. Abgesehen davon: Wollen wir – die Netznutzer – wirklich ein durchreglementiertes Netz? Bliebe da nicht die Mei-nungsfreiheit zuweilen auf der Strecke? Wenig zielführend sind hier auch die Bemühungen etwa von Facebook. Das Soziale Netz-werk startete im Sommer eine Me-dienkampagne: Der Konzern will künftig die Privatsphäre achten, außerdem gegen Hassmails und „Fake News“ vorgehen. Dass sich etwas – selbst im Kleinen – zum Besseren geändert habe, können Experten bis dato nicht feststellen. Obendrein lässt es auch dieser Netzkonzern weiter an der not-wendigen Transparenz mangeln.6TitelBJVreport 5/2018Welches Tarifmodell ist das richtige für 2020?Wie sich der Flächentarif, ein Haus- oder Regionaltarif unterscheidenVon Maria Goblirsch Katerstimmung nach dem jüngsten Tarifabschluss. Hätten Verhandlungen nur für Süddeutschland bessere Ergebnisse gebracht als der am 1. Juli mit den Zeitungsverlegern ver-einbarte Flächentarif? Und ist ein Manteltarif in der Fläche nach 2020, wenn der jetzt abgeschlossene Gehaltstarifver-trag für Redakteure an Tageszeitungen ausläuft, überhaupt noch sinnvoll? Diese Fragen stellt sich so mancher nach dem mit 1,5 Prozent Gehaltszuwachs (plus Einmalzahlung) doch recht mager ausgefallenen Abschluss. Fakt ist: Im Süden Deutschlands lässt es sich als Redakteur mehr verdienen als im Norden, aber auch die Lebenshal-tungskosten sind deutlich höher. Ein gemeinsamer Flä-chentarif nivelliert die Gehälter auf einen für alle geltenden niedrigeren Wert. Gleichzeitig ist die Aussicht auf hohe Ta-rifabschlüsse in und nach 2020 eher gering. Gesucht wird eine kreative tarifliche Lösung, die den Re-dakteuren effektiv einen echten Zuwachs bringt, ohne die Verleger (aus deren Sicht) finanziell zu überfordern. Wir zeigen in unserer Karte den aktuellen Status Quo und stel-len die wichtigsten Arten von Tarifverträgen gegenüber.HCS Content GmbH Mediengruppe OberfrankenFränkischer TagMittelbayerische Verlag KGMittelbayerische ZeitungPassauer Neue Presse GmbHMain-Post GmbH Main-Postohne TarifvertragDruck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbHNeue Presse CoburgVerlag und Druckerei Main-Echo GmbH & Co. KGMain-EchoFlächentarifHaustarifEckpunktepapierFrankenpost Verlag GmbHFrankenpostFränkische Landeszeitung GmbHFränkische LandeszeitungAllgäuer Zeitungsverlag GmbHAllgäuer ZeitungPresse-Druck- und Verlags-GmbHAugsburger AllgemeineOberbayerisches Volksblatt GmbH & Co Medienhaus KGOberbayerisches VolksblattSchongauer Nachrichten Karl Motz GmbH & Co KGSchongauer NachrichtenMünchner Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KGMünchner MerkurSüddeutsche Verlag GmbHSüddeutsche ZeitungZeitungsverlag tz München GmbH &Co. KGtzZeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KGZVONordbayerischer Zeitungsverlag GmbHNordbayerischer Kurier„Der neue Tag - Oberpfälzer Kurier“ Druck und Verlags-haus GmbH Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KGNürnberger NachrichtenCl. Attenkofer‘sche Buch- und Kunstdruckerei Verlags-buchhandlung Straubing KGStraubinger TagblattDonaukurier GmbHDonaukurierAxel Springer SEBILDAZ Digital Verwaltungs GmbHAbendzeitungNordbayerische Verlags- gesellschaft mbH NürnbergNürnberger ZeitungWir erheben bei dieser Karte keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls wir eine Redaktion vergessen haben sollten oder sich die Tarifstruktur inzwischen geändert hat, freuen wir uns über eine kurze Nachricht an Email info@bjv.de.7TitelBJVreport 5/2018Der FlächentarifvertragEr schafft gleiche (Mindest-) Arbeitsbedingungen für alle tariflich Be-schäftigten der Medien-Branche – und das bundesweit. Die Verträge gelten für alle Verlage, die Mitglied im Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sind. In der Praxis können diese Tarifbedin-gungen auch für nicht gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter über-nommen werden. Dies kann entweder durch entsprechende Bezugnah-meklauseln in den Arbeitsverträgen geschehen. Oder der Arbeitgeber gibt die tariflichen Regelungen (zum Beispiel aktuelle Tariferhöhungen) auch ohne entsprechende Vereinbarung weiter. Der gleiche Anspruch auf Gehalt, Urlaubstage oder die Eingruppie-rung in Besoldungsgruppen schafft Sicherheit und Transparenz. Wechselt ein Redakteur von einem tarifgebundenen Verlag im Nor-den in ein solches Medienhaus im Süden oder Osten, so kann er sich auf die gleichen (Mindest-)Regelungen im Vertrag verlassen. Natür-lich sind auch außertarifliche Zulagen vertraglich vereinbar. Nach Ablauf der Laufzeit können die Redakteure damit rechnen, dass ein Gehaltsplus für alle verhandelt und irgendwann auch abge-schlossen wird. Wird den Forderungen der Gewerkschaften in kei-ner Weise entsprochen, dürfen Tarifbeschäftigte streiken (aber nur nach Kündigung des Tarifvertrages!).Ein weiterer Vorteil: Die Gewerkschaften DJV und Verdi vertreten als Verhandlungspartner mehr als 13.000 Beschäftigte und tragen den Tarifstreit überbetrieblich aus. Das spart auch den Verlagen Kosten, die nicht mit jedem Redakteur einzeln verhandeln müssen. Als Nachteil gilt die Nivellierung, die regionale Unterschiede etwa in der Kaufkraft nicht berücksichtigt. Betriebe ohne Tarifvertrag Wird der Tarifvertrag gekündigt, entfaltet er eine Nachwirkung: Für alle Redakteure, die zu einem Zeitpunkt bei ihrem Verlag beschäf-tigt wurden, als ein Tarifvertrag existierte, gelten dessen Regelungen weiter. Allerdings ist diese Nachwirkung nur statisch, nicht dyna-misch. Das bedeutet: Der Tarifvertrag gilt nur in der „alten“ Fas-sung weiter. Wird also beispielweise danach in einem neuen Flä-chentarifvertrag ein Gehaltsplus erreicht, bekommen die Mitarbeiter im OT-Betrieb nicht mehr Geld. Sie bleiben auf dem bisherigen Level.Wer nach dem Austritt des Arbeitgebers aus dem Verlegerverband eingestellt wird, hat keinen Anspruch auf Anwendung des Tarifver-trags (keine Nachwirkung) und muss daher seinen Arbeitsvertrag individuell aushandeln. Dabei kommt er in aller Regel schlechter weg als im Tarif. Diese unterschiedliche Bezahlung für gleiche Ar-beit birgt die Gefahr der Spaltung der Belegschaft. Es gibt freilich Arbeitgeber, die als OT-Betrieb auch den neuen Be-schäftigten das bisherige Tarifgehalt zahlen, auch weil das verwal-tungstechnisch einfacher ist. Eine zeitliche Begrenzung der Nachwir-kung gibt es nicht. Sie dauert so lange an, bis der Arbeitgeber aus dem Verband austritt oder ein neuer Tarifvertrag geschlossen wird.Der HaustarifEin Haustarif, wie er etwa für die Redakteure der Würzburger Main-Post gilt, regelt die Höhe des Gehalts, Arbeitszeiten und andere Ar-beitsbedingungen nur für die Beschäftigten eines bestimmten Be-triebs. Der Vorteil für den Arbeitgeber: Er kann spezielle Bedürfnisse des Betriebes wie etwa seine derzeitige wirtschaftliche Lage oder die Leistungsfähigkeit in den Fokus stellen.Das kann etwa bedeuten, dass sich die Mitarbeiter bereit erklären, für eine gewisse Zeit auf Weihnachts- und Urlaubsgeld zu verzich-ten. Rufen die Gewerkschaften einen OT-Verlag zu Verhandlungen über einen Haustarif auf, beginnt damit wie etwa im Fall des Ober-main-Tagblattes ein monatelanges Ringen um eine Einigung. Einzel-ne Verlage wie die Passauer Neue Presse ignorieren schlicht diese Offerte, bei anderen Verlagshäusern platzen die Verhandlungen nach mehreren Runden.Kommt ein Haustarifvertrag schließlich zustande, kann er, auch rückwirkend, für eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben werden. Nach der Kündigung entfaltet auch er eine Nachwirkung. Der Trend geht in Richtung Hausverträge, da die Zeitungsverleger hier ihre wirtschaftlichen Interessen leichter durchsetzen können. Je mehr Haustarifverträge abgeschlossen werden, desto unübersichtli-cher wird die Situation in der Fläche für die Gewerkschaften.Der Regionaltarif Im Bereich der Tageszeitungen setzte dies eine Aufkündigung des Flächentarifvertrages voraus. Bisher tarifgebundene Betriebe befän-den sich in der Nachwirkung, bis eine regionale Lösung gefunden wäre. Ein möglicher „Südtarif“ könnte beispielsweise von BJV und DJV Baden-Württemberg mit den entsprechenden Landesverbänden der Zeitungsverleger ausgehandelt werden. Kritisch gesehen wird die Frage, wo die Grenzen bei einer regionalen Regelung zu ziehen sind. Bisher überwog in den tarifgebundenen Betrieben die Stimmung, dass der Flächentarif so lange wie möglich erhalten bleiben soll – aus Solidarität mit den Kollegen nördlich des Mains, da ein solcher „Südtarif“ eine deutlich kleinere Verhandlungsmasse beinhalten würde und der Weg zu Haustarifverhandlungen dann nicht mehr weit wäre.Fakt ist: Die Frage, welches Tarifmodell das richtige für die Zeit nach 2020 sein könnte, müssen sich die Verhandlungsführer und die zuständi-gen Gremien im DJV und in den Landesverbänden nun zeitnah stellen und diskutieren. Dies wird auch ein Schwerpunkt des DJV-Verbandstages am 4. und 5. November in Dresden sein.BJVreport 5/20188TitelWir arbeiten dran!Innovationen im Journalismus finden auf vielen Ebenen und in unterschiedlichen Zusammenhängen statt. Ein Blick auf Trends und Entwicklungen. Von Thomas MrazekBJVreport 5/20189TitelEs herrscht Innovationsdruck bei Medienunter-nehmen: Jahrzehntelang etablierte Geschäfts-modelle funktionieren nicht mehr; eigentlich branchenfremde Akteure wie etwa Facebook, Google und Amazon gewinnen ständig neue Nutzer hinzu. Und sie erzielen mit ihren Angeboten gigan-tische Erlöse, von denen herkömmliche Medien nur träu-men können. #OffenheitBei aller berechtigten Kritik an vorgenannten Akteuren – irgendwas machen sie nicht nur bei der Monetarisierung, sondern auch bei der Nutzeransprache richtig und zeigen, wie Innovationen funktionieren können. Vergeblich sind Ansätze, die sich letztlich gegen diese Unternehmen rich-ten. Ein Beispiel ist der Vorschlag des ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk gemeinsam mit Verlegern eine „werteorientierte gemeinsa-me Online-Plattform“ neben Google und Facebook aufbau-en sollte.Eine gutgemeinte, aber realitätsfremde Innovations-Bla-se. Zielführender sind hingegen Partnerschaften etwa mit Googles Digital Innovation Fund, unter anderem partizi-pieren in Bayern die Augsburger Allgemeine und die Mittel-bayerische Zeitung. Dass sich die Suchmaschine dadurch eine gewogenere Berichterstattung erkauft, ist bisher nicht zu erkennen. Freilich sind solche Kooperationen nicht die Lösung der Probleme unserer Branche – aber etwas Offen-heit gegenüber Konkurrenten kann Medien strategisch wei-terbringen und zu einer nachhaltigen Erneuerung beitra-gen.Auch die – nicht unumstrittenen – Rechercheverbünde von Verlagen mit öffentlich-rechtlichen Sendern, wie bei-spielsweise von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR kön-nen – bei allen Vorbehalten – als eine Innovations-Form betrachtet werden, die den Journalismus voranbringt. Geht es um Journalismus, gehört Microsoft mit seinem Nachrichtenangebot MSN (msn.de) nicht unbedingt zu den bekannten Akteuren. Seit August 2017 betreibt das Unter-nehmen in Berlin einen Newsroom, der zehn europäische Länder in acht Sprachen bedient. Ein Team von rund 70 – vorwiegend jüngeren und aus verschiedenen Ländern stammenden – Journalisten kuratiert Nachrichten, wie der für den deutschsprachigen Markt zuständige Chefredakteur Florian Stickel erklärt. Stickel koordiniert die Redaktion von München aus. Eigene Inhalte produzieren die MSN-Portale nicht, sie kaufen diese von Medienpartnern zu. Weltweit habe man rund 3000 Medien unter Vertrag, für den deutschsprachigen Markt sind es rund 150, sagt Sti-ckel und ergänzt: „Auf diese Weise unterstützen wir den Qualitätsjournalismus.“ Auf der deutschen MSN-Seite sieht man unter anderem Medien wie den Tagesspiegel, SZ.de, Welt und Deutsche Welle. Auch habe man mit den kuratie-renden Journalisten eine neue Ausprägung des journalisti-schen Berufsbildes etabliert, sagt der Chefredakteur.#Multimedia-(Experimente)Jede Woche präsentieren Medienhäuser oder Start-ups neue Formen und Angebote multimedial aufbereiteter In-halte. Ob es immer ausgereiftere Apps sind, auf Datenjour-nalismus basierende Recherchen, Gamification, Chatbots oder Roboterjournalismus – bei vielen Medien wird per-manent versucht, den Journalismus durch technische Mittel zu erweitern, ein neues „Storytelling“ anzubieten. Zeit und Raum für vielfältige Experimente sind immens wichtig, auch um den Nutzern zu signalisieren, dass man sich mit seinem Produkt um sie bemüht (siehe „Unwiderstehliche Erlebnisse“ in diesem BJVreport Seite 21). Dass Redaktio-nen zu Experimentallaboren degeneriert sind, ist bis dato nicht vorgekommen. #NutzerdialogInnovationen im Journalismus finden nicht nur in den Medienprodukten selbst statt, sondern nehmen die Nutzer in ganz unterschiedlichen Formen mit. Längst ist es nicht mehr allein damit getan, das eigene Publikum etwa mittels einer Umfrage platt zu befragen: „Und, wie gefällt ihnen unser Angebot?“. Bei der Mittelbayerischen Zeitung ver-suchte man beispielsweise mittels einer aufwändigen Kam-pagne unter dem Motto „Seriös, zuverlässig, glaubwürdig“ der wachsenden Unzufriedenheit der eigenen Leser auf den Grund zu gehen. Selbstkritisch stellte man sich so in zwei Leserkonfe-renzen dem Publikum und bemühte sich offen in der Redaktion darum, eigene Fehler und Versäumnisse bei der Berichterstattung zu überdenken. Der Anstoß für diese – durchaus nicht nur PR-geleitete – Aktion kam letztlich aus der Leserschaft, wie Claudia Bockholt, Lei-terin des Newsrooms, in einem Artikel des BJVreports (Heft 2/2018, Seite 26) berichtete. Und ja, es sei für ihre Zeitung durchaus etwas Neues gewesen, so offensiv auf die Leser zuzugehen. Sie bilanzierte, dass sich die Glaubwürdigkeit ihrer Zeitung durch diese Aktion durchaus verstärkt habe. Auch andere Zeitungen in Bayern öffnen sich zuneh-mend ihren Lesern, neben regelmäßigen Diskussionsfor-maten mit Journalisten bieten beispielsweise seit 2016 die beiden Chefredakteure der Nürnberger Nachrichten, Ale- xander Jungkunz und Michael Husarek, an jedem Freitag einen eigenen Newsletter an, der Einblicke ins redaktionelle Arbeiten gibt – und darin findet keine Lobhudelei statt, sondern die Kollegen verraten auch, was schiefgelaufen ist. So viel Transparenz ist nicht überall gegeben. Selbstver-ständlich wird auch darüber berichtet, was das Zeitungs-haus an Neuem für seine Leser plant. Und in jeder Ausgabe wird ein Redaktionsmitglied in einem kurzen Porträt vor-gestellt. Andere Formen des Nutzerdialogs und der Nutzerbe-teiligung wie Hate Slams oder Hackathons stellen für manche Medienhäuser durchaus noch eine Innovation dar. Das Rad muss nicht neu erfunden werden, nicht je-Grafik: Rudi StixNext >