BJV-Pressemitteilung

Mehr Rechte abgeben – weniger Geld bekommen

Der BJV kritisiert den Umgang der Augsburger Allgemeinen mit freien Journalistinnen und Journalisten

München, 20.03.2024

Der Bayerische Journalisten-Verband kritisiert den Umgang der Mediengruppe Pressedruck mit freien Journalisten. Freien Kolleginnen und Kollegen, die für die Augsburger Allgemeine arbeiten, wurde kürzlich eine Vereinbarung zur Unterschrift vorgelegt, durch die der Verlag sich umfangreiche Rechte an deren Arbeit sichert – ohne jedoch einen entsprechenden Mehrwert für die Freien zu bieten. „Der neue Vertrag der Mediengruppe Pressedruck bedeutet: Freie geben mehr Rechte ab und haben am Ende weniger Geld“, sagt BJV-Vorstandsmitglied Anne Webert: „Ein fairer Umgang mit den Freien, die erheblich zur journalistischen Qualität der Augsburger Allgemeinen beitragen, sieht anders aus.“

Auf acht Seiten sieht der Vertrag vor, dass Betroffene weitreichende Rechte für die Bearbeitung, Nutzung und Vermarktung an ihren Werken abtreten. Für Publikationen bei anderen Marken der Mediengruppe, zu denen neben der Augsburger Allgemeinen auch die Main-Post und weitere gehören, sollen Freie allerdings – anders als bisher – keine Zweitnutzungshonorare mehr erhalten. Eine neue Honorarregelung wurde nur mündlich vage in Aussicht gestellt. „Wenn der Verlag sich weitere Rechte an den Werken seiner Freien sichert, muss er das auch angemessen vergüten – und zwar nicht erst irgendwann, sondern sofort“, sagt Anne Webert.

Viele Freie seien aufgrund der Vereinbarung höchst verunsichert, erklärt Webert. Die schlechte Kommunikation des Verlags sei dabei nicht hilfreich. Dieser war zuvor nicht mit den Freien ins Gespräch gekommen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen plagt die berechtigte Sorge, ohne Unterschrift keine Aufträge mehr zu bekommen“, sagt Webert: „Gleichzeitig müssen sie davon ausgehen, unter den neuen Bedingungen noch weniger zu verdienen.“

Der BJV rät Betroffenen, sich zusammenzuschließen und den Vertrag nicht voreilig zu unterschreiben. Weitere Informationen dazu gibt es in einem Hintergrund-Artikel auf bjv.de. Bei einer digitalen Info-Veranstaltung am 25.03.2024 via Zoom wollen die Kolleginnen und Kollegen der BJV-Fachgruppe Freie das weitere Vorgehen mit den Betroffenen besprechen.

Kontakt für Rückfragen: Benedikt Frank; 089 545 04 18 16; presse@bjv.de

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