Fachgruppe Bild
Ausstellung Pressefoto Bayern 2024 bis 5. Juli in Nürnberg
Ansprechpartner*in
Thomas Mrazek


Raymond Roemke : „Gemeinsam gegen Rechts“ – Gesamtsieger Pressefoto Bayern 2024
Thomas Geiger weist auf die schwierige Situation der Pressefotograf*innen hin
Im Nürnberger Stadtmuseum im Fembo-Haus startete heute die vierte Station auf der Ausstellungstour von Pressefoto Bayern 2025. Bis einschließlich 5. Juli können dort 80 der besten Pressebilder des abgelaufenen Jahres besichtigt werden.
BJV-Kollege Thomas Geiger, Mitglied der Jury des Wettbewerbs, und langjährig engagierter Fotograf in unserer Fachgruppe Bild, eröffnete in Anwesenheit von Dr. Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, und Dominika Kolodziej, Leiterin des Stadtmuseums im Fembo-Haus, die Bilderschau. Geiger dankte dafür, dass die Stadt Nürnberg „dieses historische Gebäude mit seinen wunderbaren Galerieräumen“ dafür bereitstellte. Bereits zum 16. Mal ist der BJV mit dieser Ausstellung in Nürnberg zu Gast.
Der Fotograf dankte auch allen Fotograf*innen, die mit ihren Einsendungen diese Ausstellungsreihe erst möglich machen.
Noch hat die KI nicht alles ersetzt
Geiger verhehlte in seiner Rede nicht seine Sorge um die professionelle Pressefotografie: „Die Fotografen, ja es gibt sie noch! Noch nicht alles hat die KI ersetzt. Im Bereich Presse und Dokumentation wird es uns hoffentlich noch eine Zeitlang geben. Nur wie? Wie zeigen wir, dass unsere Bilder echt – authentisch sind.
Auch ein Authentizitätszertifikat kann ich durch KI ja einfach ergänzen/fälschen. Inzwischen muss ich ja alles hinterfragen. Das schreit eigentlich nach Profis in den Medien, die eine Ausbildung im Faktencheck haben. In Nordbayern kenne ich keine, der/die originär ein Bildredakteur/in ist. Wer macht die Bildauswahl?“
Aussterbende Pressefotografie in Nürnberg
In den letzten Jahren habe er immer wieder darauf hingewiesen, dass gerade in Nürnberg die Pressefotografie sterbe. „Jetzt ist nur noch ein Fotograf im Verlag Nürnberger Presse (Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung), der noch nicht in der aktiven Phase der Altersteilzeit ist. Glücklicherweise hat die Fränkische Landeszeitung in Ansbach den Ruhestand von Jim Albright mit einer Fotografin ausgeglichen“.
Professionelle Fotograf*innen ins Rampenlicht stellen
Mit dem Wettbewerb, der bereits zum 25. Mal stattfand, und den Ausstellungen möchte der BJV die Bedeutung der Pressefotografie in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, erklärte Geiger. „Für meine KollegInnen ist dieser Wettbewerb so wichtig, weil die Arbeit einmal im Jahr ins Rampenlicht kommt.“ Sie seien Zeitzeugen, halten Momente fest, um sie in Form von Dokumenten immer wieder zur Verfügung zu stellen. Außerdem wolle der BJV auch auf die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen von Pressefotografen hinweisen.
Was auch helfe, „dass über Bilder diskutiert wird – positiv oder auch negativ – wie immer wenn der persönliche Geschmack entscheidet und Mehrheitsentscheidungen einer Jury gefällt werden. Wie heuer beim Siegerfoto, wo die Bearbeitung des Bildes auch innerhalb der Jury intensiv diskutiert worden sei“, sagte Geiger. Rund 1100 Bilder wurden 2024 für den Wettbewerb eingereicht, berichtete Geiger, dies sei ein Rekord.
Pressefoto des Jahres „Gemeinsam gegen rechts“
Das Pressefoto des Jahres mit dem Titel „Gemeinsam gegen rechts“ hat ein freier Journalist aus München, Raymond Roemke (siehe auch Interview mit ihm im BJVreport) aufgenommen. Es zeigt die Kundgebung von mehr als 100.000 Menschen, die sich am Odeonsplatz versammelt hatten, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren.
Weitere Informationen
Die Ausstellung ist bis 5. Juli im Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15, in Nürnberg zu sehen.
Weitere Ausstellungstermine, alle Sieger*innen und ihre Bilder, den Ausstellungskatalog als Download finden Sie unter bjv.de/pressefoto.