Pressefreiheit
BR-Reporter Johannes Reichart ist Bayerischer Journalist des Jahres

Die Trophäen des Rainer-Reichert-Preis zum Tag der Pressefreiheit 2025.
Der BJV zeichnet Journalist*innen mit dem Rainer-Reichert-Preis zum Tag der Pressefreiheit aus.
Eine Jury des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) hat den 40-jährigen Redakteur Johannes Reichart aus München zum Bayerischen Journalisten des Jahres 2025 gewählt. Der BJV würdigt damit dessen „herausragendes Engagement für Pressefreiheit und Journalismus in Bayern“. Reichart, der als Reporter und Videojournalist für den Bayerischen Rundfunk (BR) in den Redaktionen Landespolitik, Religion und BR24 tätig ist, war nach seiner jahrelangen kritischen investigativen Berichterstattung über die AfD durch die Partei per Hausverbot von ihren Veranstaltungen ausgeschlossen und persönlich wiederholt diffamiert worden. Der BR hatte vor Gericht durchgesetzt, dass ihr Korrespondent zum AfD-Parteitag in Greding im November 2024 zugelassen werden musste. Das Hausverbot hatte den Reporter, der bestens in der AfD vernetzt ist und mehrfach Skandale unter anderem Umsturz- und Bürgerkriegsfantasien aufdeckte, fast neun Monate lang bei seiner Arbeit behindert. Johannes Reichart hielt diesem Druck stand und ließ sich in seiner Berichterstattung nicht beeinflussen.
„Mit dieser erstmals vergebenen Auszeichnung wollen wir Johannes Reichart für seine Risikobereitschaft und seinen Mut würdigen, den er über viele Monate hinweg bei der Recherche und Berichterstattung über die AfD und den Rechtsextremismus gezeigt hat. Mit der Wahl zum Bayerischen Journalisten des Jahres setzt der BJV auch ein klares Zeichen, dass sich eine politische Partei nicht nach Gutdünken aussuchen darf, wer über sie berichtet und so die Presse- und Rundfunkfreiheit massiv einschränkt“, sagt der BJV-Vorsitzende Harald Stocker. Das Preisgeld für den Journalisten des Jahres 2025 beträgt 1000 Euro und wird von der Bayerischen Landesbank gestiftet.
Bereits zum zehnten Mal hat der BJV den bundesweiten Wettbewerb zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ausgeschrieben. Seit 2024 trägt er in Erinnerung an den 2019 verstorbenen, europaweit engagierten Journalisten Rainer Reichert aus Würzburg, den Titel „Rainer-Reichert-Preis zum Tag der Pressefreiheit“. Ausgezeichnet werden in vier Kategorien journalistische Werke, die sich herausragend mit dem Wert der Pressefreiheit auseinandersetzen.
Die Preisträger*innen des Rainer-Reichert-Preis zum Tag der Pressefreiheit sind:
Kategorie Print: Dunja Ramadan und ihre SPIEGEL-Reportage über den „Berg Gaza“ – Link zum Beitrag
Kategorie TV/Video: ZAPP-Autorin Konstanze Nastarowitz und ihre Reportage „Der Verteidiger – Zwischen Gericht und True Crime Show“ – Link zum Beitrag
Kategorie Audio: Das fünfköpfige Team Anna Biselli, Ingo Dachwitz, Serafin Dinges, Chris Köver und Sebastian Meineck von netzpolitik.org und den Podcast „Link-Extremismus" – Link zum Beitrag
Sonderpreis „Junger Journalismus“: Hanna Resch und ihr Artikel „Die Gefahr der Selbstzensur“ im medium magazin – Link zum Beitrag
Fotos von der Preisverleihung und die Begründungen der Jury finden Sie hier:
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