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Pressefoto Unterfranken 2023

Der freie Fotograf Josef Lamber wird als Gesamtsieger ausgezeichnet

04.03.2024
Artikel von
Maria Goblirsch

Ausnahmsweise einmal vor der Kamera, die Preisträger*innen des Wettbewerbs Pressefoto Unterfranken mit dem Vorsitzenden des BJV-Bezirksverbandes Mainfranken, Ralph Bauer (ganz links): Wolf-Dietrich Weißbach (Würzburg), Daniel Karmann (Nürnberg), Stefan Gregor (Großostheim), Daggi Binder (Schweinfurt), Björn Friedrich (Aschaffenburg), Patty Varasano (Würzburg) und Josef Lamber (Schweinfurt).

Preisverleihung in Würzburg mit den Siegern des Jahres 2023 – insgesamt 5250 Euro Preisegeld

„Gespiegelte Helden“ heißt das Foto, für das der Schweinfurter Bildjournalist Josef Lamber am Freitag mit dem ersten Preis des Wettbewerbs „Pressefoto Unterfranken 2023“ ausgezeichnet wurde.

Die Aufnahme entstand während der Revisionsarbeiten in der trockengelegten Mainschleuse Limbach (Stadt Eltmann / Landkreis Haßberge). Die Einsatzkräfte verschiedener Freiwilliger Feuerwehren trainierten auf dem zehn Meter tiefen Grund der Schleuse die Bergung eines bewusstlosen Arbeiters. Der Sieger erhielt ein Preisgeld von 1000 Euro.

Fast 20 Fotografinnen und Fotografen aus Unterfranken haben sich mit rund 200 Bildern an dem vom Bayerischen Journalisten-Verband und dem Bezirk Unterfranken ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligt.

Der regionale Wettbewerb ist die Urzelle von Pressefoto Bayern. Im Jahr 1992 initiierte der Main-Echo-Redakteur und damalige BJV-Bezirksvorsitzende Rainer Reichert den Wettbewerb, um die Leistungen der Fotograf*innen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Acht Jahre später folgte dann die erste Ausschreibung auf Landesebene.

„Pressefotos machen sichtbar, was Menschen bewegt“
Bei der Preisverleihung in der Verwaltung des Bezirks Unterfranken in Würzburg sagte dessen Präsident Stefan Funk (CSU), gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz (KI) und „Fake News“ wisse man oft nicht mehr, ob das Bild auch zeige, was man sehe. „Daher brauchen wir den Journalismus und die Pressefotografie. Denn Pressebilder stehen für Objektivität“, - zumindest solle dies ihr Anspruch sein.

Fotos zeigten aber auch die Welt aus den Augen des jeweiligen Fotografen oder der Fotografin, die die Bilder aufgenommen habe. Für den Bild-Journalismus bedeute dies ein hohes Maß an Verantwortung.

Die Kunst der Pressefotografie liege darin, Gefühle zu Bildern gerinnen zu lassen, betonte Funk weiter. „Verzweiflung, Triumph, Sehnsucht, Hoffnung – Bilder machen sichtbar, was Menschen bewegt.“ Um diese Kunst gehe es beim Wettbewerb Pressefoto Unterfranken.

Pippi Langstrumpf macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt
Bedeutet der zunehmende Einsatz der KI das Ende der Pressefotografie, fragte Michael Busch, der langjährige Vorsitzende des BJV, die zahlreich erschienenen Gäste. „Mit Sicherheit nicht“, erklärte er. Denn die journalistische Fotografie zeichne sich durch Merkmale aus, die eine KI nicht bieten könne. „Sie beschreibt die Welt, wie sie ist. Sie bildet ab, weist auf Geschehnisse hin und kann chronistischen Charakter haben.“ 

Busch zitierte Pippi Langstrumpf, die sich die Welt mache, wie sie ihr gefalle. Doch anders als in den Büchern von Astrid Lindgren gehe es nicht um eine realitätsferne Scheinwelt. Die Pressefotografie sei kein Wünscheerfüller, sondern Journalismus in reiner Form. Fotografinnen und Fotografen bildeten das ab, was andere gern verstecken würden. „Brauchen wir gefilterte und geschönte Ansichten eines Ukrainekrieges oder eines Konfliktes in Israel? Oder ist es hier nicht vielmehr von Bedeutung, die ungeschminkte Wahrheit zu zeigen“, fragte Busch weiter.

Neben dem „Foto des Jahres“ wurden am Freitag in Würzburg die besten Bilder in neun Kategorien ausgezeichnet: Orts-Geschichten („Diskurs-Kultur im Jahr 2023“ von Stefan Gregor), Beste Serie („Puppentheater von und mit Thomas Glasmeyer“ von Wolf-Dietrich Weißbach), Nachwuchspreis („Volkstrauertag“ von Ivana Biscan), Unterfranken – Land und Leute („Auge in Auge“ von Stefan Gregor), Umwelt & Energie („Der Winter geht“ von Josef Lamber), Sport („Rolling Heroes“ von Björn Friedrich), „Kultur“ („Wunderlandeplatz“ von Daggi Binder), Universität & Wissenschaft („Schadstofflose Schadensbekämpfung“ von Daniel Karmann)  sowie den Preis der Stadt Würzburg („Ling Ling“ von Patty Varasano).

Unterstützt wird der Wettbewerb Pressefoto Unterfranken von der Bayernwerk AG, den Sparkassen Mainfranken (Würzburg), Schweinfurt und Aschaffenburg-Alzenau, der Universität Würzburg, der Stadt Würzburg sowie aus dem Nachlass des Journalisten Rainer Reichert.

Die Siegerfotos aus dem unterfränkischen Wettbewerb sind vom dem 7. März an in einer Ausstellung im Stadtmuseum im Nürnberger Fembo-Haus zu sehen. Bis zum 28. April werden dort rund 80 der besten Pressefotos des Jahres 2023 gezeigt.

Im Katalog zu Pressefoto Bayern 2023 können Sie die Siegerbilder von Pressefoto Unterfranken 2023 ab Seite 71 online anschauen.

Maria Goblirsch

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