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Rainer Reichert (Mitte) präsentiert das Pressefoto des Jahres 2010 aus Unterfranken von Stefan Gregor mit dem Titel "Wolkenbruch". Links im Bild ist der Bezirkstagspräsident von Unterfranken, Erwin Dotzel, rechts Christian Weiß, damaliger Bezirksvorsitzender des BJV in Mainfranken.
Foto: 
Markus Mauritz

BJV-Fotowettbewerb

Pressefoto Bayern 2012 – Interviews mit der Jury

Rainer Reichert erklärt, warum sich die Teilnahme an diesem Wettbewerb lohnt

München, Würzburg, 12.09.2012

Pressefoto Bayern – ein Wettbewerb wie jeder andere? Was bringt er freien und festen Fotografen? Und welche Bilder haben die besten Chancen auf einen Preis? Oder: Wo hakt es derzeit im Fotografenalltag bei Zeitungen, Zeitschriften, Online und Agenturen? Fragen, die wir einigen Mitgliedern der Jury stellten, die am 26. Oktober 2012 darüber entscheiden wird, welche Pressebilder die besten des Jahres in Bayern sind. Einsendeschluss ist am 8. Oktober 2012, alle Informationen zum Pressefoto Bayern 2012 und die Siegerbilder der Vorjahre finden Sie hier.

Unser erster Interviewpartner ist Rainer Reichert

Rainer Reichert arbeitet als Würzburger Korrespondent des Main Echo Aschaffenburg, er ist Lehrbeauftragter für Medienrecht an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Als stellvertretender BJV-Bezirksvorsitzender Mainfranken initiierte er Mitte der 1980er-Jahre den Wettbewerb Pressefoto Unterfranken, der Vorbild für den im Jahr 2000 folgenden Wettbewerb Pressefoto Bayern auf Landesebene war. Im Jahr 2004 arbeitete Reichert als Juror bei Czech Press Foto mit. Er gehört seit vielen Jahren der Jury von Pressefoto Bayern an.

Im BJV leitet Rainer Reichert die Fachgruppe Europa. Außerdem ist er Vorsitzender des Fachausschuss Europa des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) und Mitglied der Labour Right Expert Group der Europäischen Journalisten Föderation (EFJ) in Brüssel.

 „Erfolge sprechen sich herum in der Region!“

Fotopreise gibt es heute viele. Braucht es da einen eigenen Wettbewerb des BJV?

Als wir im Jahr 2000 Pressefoto Bayern gründeten, waren wir bundesweit die ersten, die einen spartenübergreifenden Wettbewerb dieser Größenordnung ins Leben gerufen haben. Dass wir inzwischen Nachahmer gefunden haben, freut uns natürlich. Die Frage, ob es Pressefoto Bayern überhaupt braucht, hat sich längst durch den Erfolg des Wettbewerbs mit einem klaren Ja beantwortet.

Was war der Auslöser dafür, Mitte der 1980er-Jahre in Unterfranken einen Wettstreit für Pressefotos auszuloben?

Auf die Idee brachte mich damals Hans Heer, ein Urgestein der Pressefotografie in Franken. Er beklagte gern und häufig die mangelnde Wertschätzung guter Fotos und der Arbeit der Bildberichterstatter. Womit er recht hatte. Durch den Wettbewerb und die Preisvergabe sollten die besten Pressefotos eines Jahres und ihre Autoren in den Blickpunkt gerückt werden. Das ist übrigens bis heute noch auch bei Pressefoto Bayern das erklärte Ziel.

Was kann der Wettbewerb jenseits dessen, dass hervorragende Bilder ausgestellt und Preisgelder fließen, bewirken?

Abgesehen von den schon beschriebenen Zielen des Wettbewerbs: Aus meiner regionalen Wahrnehmung kann ich sagen, dass sich die Erfolge der Preisträger schnell herumsprechen und die Gewinner dadurch in der Öffentlichkeit Bekanntheit und auch Ansehen erlangen. Dabei spielt die Ausstellung der besten Bilder an unterschiedlichen Standorten in Bayern eine wichtige Rolle. Und: Vor allem im Tageszeitungsbereich beflügeln Preise und die Berücksichtigung von Fotos auch den Qualitätsmaßstab und das Niveau insgesamt. Mit ist zudem ein Fall bekannt, in dem die Chefredaktion mit Hinweis auf die erreichten Preise einen Abbau der Stellen von festangestellten Fotografen verhindern konnte.

Was macht Ihrer Ansicht nach ein ausgezeichnetes Pressefoto aus?

Es ist das richtige Gespür für den Augenblick. Das Können, die besondere Situation zu erkennen und ins Bild zu setzen. Auch wenn es vielleicht schon etwas abgedroschen klingt, gilt der Satz: Bilder sagen mehr als Worte. Natürlich sind auch solche Fotos preiswürdig, die sich durch ihre besondere Ästhetik auszeichnen. Was darunter zu verstehen ist und welche Wertigkeit der Ästhetik im Wettbewerb zukommen sollte, ist in der Jury häufig Gegenstand spannender Diskussionen.

Maria Goblirsch

Weitere Interviews folgen in den nächsten Tagen.

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