adac_krauss-jochen.jpg

Jongliert mit Smartphones, Tablets und PC: Jochen Krauß
Foto: 
Barbara Weidmann

Fachgruppe Online

Mobilisierte Motorwelt

BJV-Kollegen informieren sich über die Digitalstrategie des ADAC

München, 27.02.2013

Die schwarzen Ränder stören ihn noch etwas, bei der Android-Version. "Aber die kriegen wir auch noch weg." Mobile Plattformen haben ihre Tücken. Auf dem iPad laufe alles bestens, versichert Jochen Krauß, stellvertretender Chefredakteur der ADAC Motorwelt. Er ist sichtlich stolz auf sein jüngstes Baby: Die Tablet-Ausgabe von Europas größter Zeitschrift, diese Woche offiziell gestartet. Mitglieder der Fachgruppe Online nahmen nicht nur die neue App bei einem Redaktionsbesuch unter die Lupe.

Mobiles bietet der ADAC schon in Fülle, von Straßenkarten, Staumeldern und Pannenhelferlein bis zur kompletten Autodatenbank. Die ADAC Motorwelt fürs iPhone gibt es seit April 2012. Im Dezember kam eine lang ersehnte Android-Smartphone-App hinzu. Seither hätten sich die Abrufe glatt verdoppelt, konstatiert Krauß, der die zentrale Redaktion Online leitet. Rund 200.000 Downloads insgesamt seit dem Start.

Gut, wenn die Printauflage sinkt!
Auf dem Tablet erhalten die Mitglieder ein aufgeräumtes Printprodukt, digital aufgepeppt durch ein paar Multimedia-Features. Videos, interaktive Grafiken oder Bildergalerien. "Es blinkt nicht überall", beschwichtigt Krauß. Er freut sich über brilliante Fotos auf hochauflösenden Displays. 13,7 Millionen gedruckte Exemplare pro Monat – bei der ADAC Motorwelt war Hochglanz bisher kein Thema. Jetzt hofft die Redaktion sogar – verrückte Welt! – dass die Printauflage sinkt. Jeder Umsteiger auf die papierlosen Alternativen ist willkommen, spart Kosten.

Neben der Homepage unterhält der ADAC einige Themenblogs von der Kindersicherheit bis zur Elektromobilität. Dazu ein eigenes Jugendportal und einen YouTube-Kanal. Um den Social Media-Dialog mit den Mitgliedern kümmert sich ein "interdisziplinäres Team". Verständigung und Koordination laufen über eine geschlossene Gruppe bei Facebook, über Abteilungen und Standorte hinweg. Der Austausch in Echtzeit hat sich bewährt. "Wir haben schon Erfahrungen mit kleineren Shitstorms gemacht", grinst Krauß. In solchen Fällen baut er auf "wahrheitsgemäße Kommunikation". Ausgebaut werden soll das Twitter-Angebot, welches bisher unter twitter.com/motorwelt läuft, künftig soll über die Adresse twitter.com/adac gezwitschert werden. Noch brach liegt der Google+-Account.

Mitarbeiter ohne festen Schreibtisch
Zwar kämpft die Redaktion noch mit einem elf Jahre alten Content Management System, das sich nur widerwillig an die wechselnden Bedürfnisse digitaler Konvergenz anpassen lässt. Die Bürostruktur jedoch kündet von der Zukunft. Im "Stern von Sendling" (Fotos des Neubaus auf der ADAC-Seite) gibt es keine festen Arbeitsplätze mehr. "Flex Office" nennt sich das. Die rund 2400 Mitarbeiter aus 100 Berufsgruppen dürfen sich größtenteils nach eigenem Belieben auf die Großräume verteilen, einen Rollwagen voller kleiner persönlicher Dinge im Schlepp.

Architektonische Finessen des riesigen Hightech-Komplexes erläuterte Projektleiter Roland Lange. Die BJV-Gruppe erwanderte die Eingangshalle im repräsentativen Großbankformat mit begrünten Wänden, Wasserfall und riesiger Veranstaltungsfläche, die hauseigene Druckerei und den Sitzungssaal im obersten Stockwerk des gelben Turms. 90 Meter über der Landeshauptstadt bot sich trotz Nebelgrau ein spektakulärer Blick. ADAC-Urgestein Klaus Reindl empfing die Kollegen in seinem hochmodernen Fernsehstudio. TV- und Radiobeiträge produziert der ADAC von alters her in Eigenregie. "Notfalls sind wir in zehn Minuten auf Sendung." Der ADAC bleibt mobil.

Barbara Weidmann

BJV-Newsletter abonnieren!

Hier können Sie unseren kostenfreien Newsletter abonnieren. Bitte geben Sie Ihre E-Mail Adresse an. Das System sendet an diese Adresse einen Link, mit weiteren Informationen zum Abschluss der Anmeldung.