Als „demokratisches Medium“ bezeichnete der Hofer Oberbürgermeister Harald Fichtner die Fotografie. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung Pressefoto Bayern 2015 in der Saalestadt machte der Politiker deutlich, dass Bilder unentbehrlicher Bestandteil der Berichte seien, solle qualitativ hochwertiger Journalismus geboten werden.

Für Fichtner steht fest: „Intensive Recherche, gute Texte und spannende Bilder machen Zeitungen lesenswert. Optimal ist es, wenn die Fotos nicht nur abbilden. Wenn sie wirklich gut sind, verstärken sie einen Text oder fügen weitere Aspekte hinzu.“

Das Fotografieren für Medien sei ein Beruf. Das könne man nicht einfach so nebenbei machen. Gerade weil heutzutage so viel geknipst und öffentlich präsentiert werde, lohne es sich, bei den Ausstellungsfotos der Profis genau hinzusehen. Das Stadtoberhaupt verwies darauf, dass in Hof schon Werke von mehreren Großen der Bildjournalistenzunft, wie Thomas Höpker von der Süddeutschen Zeitung und Barbara Klemm von der FAZ, gezeigt wurden.

Hofer kämpfte für Pressefreiheit
Erstmals sind die Fotos des Wettbewerbs des Bayerischen Journalisten-Verbandes in Hof zu sehen. Der BJV zeigt in Kooperation mit CEWE 50 der besten Pressefotos des Wettbewerbs. Unterstützt wird die Aktion von der Sparkasse Hochfranken.

Bei der Ausstellungseröffnung waren unter anderem Vertreter der Stadtratsfraktionen, die Intendantin der Hofer Symphoniker, Ingrid Schrader, DJV-Bundesvorstandsmitglied Sabine Prokscha und der Hofer Fotograf und Wettbewerbsteilnehmer Reinhard Feldrapp anwesend.

Präsentiert werden die preisgekrönten Produkte des „demokratischen Mediums“ bezeichnenderweise in der Freiheitshalle, die diesen Namen nach der Befreiung vom NS-Regime 1945 erhielt. Und zwar schon vier Tage vor dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs, wie Fichtner betonte. Vor der Halle steht ein Denkmal für Johann Georg August Wirth, Schriftsteller und Kämpfer für die Pressefreiheit in den Jahren vor der Revolution von 1848.

Es sei eine Ehre für den BJV, dass die Ausstellung in Hof gezeigt werde, hob Vorsitzender Michael Busch hervor. Dank der internationalen Filmtage und der über Deutschland hinaus bekannten Symphoniker stehe Hof als kulturelles Drehkreuz für Weltoffenheit.

Die Arbeiten der Fotografen wollten den Menschen auch neue Eindrücke vermittelten. Seit 16 Jahren veranstaltet der BJV den Wettbewerb, mehr als 100.000 Euro an Preisgeldern wurden bisher vergeben. Auch Busch stellte auf die große Bedeutung der Fotografie für den Journalismus ab und kritisierte scharf, dass viele Medienhäuser die Bildredaktionen abgeschafft hätten.

Wenn Freiberufler für Zeitungen arbeiteten, sei es ihnen nicht mehr möglich, vom Honorar auch leben zu können. Tiefpunkt sei ein Satz von 3,57 Euro, den eine Zeitung in Franken zahle. Das stehe in keinem Verhältnis zum erforderlichen zeitlichen und technischen Aufwand.

Alle Bilder, Katalog und Downloads
Alle Siegerbilder, den Katalog zu Pressefoto Bayern 2015 und zu Pressefoto Unterfranken 2015 sowie Download-Möglichkeiten für die redaktionelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Seite Pressefoto Bayern 2015. Nach Hof ist Nürnberg die nächste Station der Ausstellungstour.

Die Ausstellung ist bis Samstag, 28. Mai 2016, in der Hofer Freiheitshalle zu sehen.

Michael Anger