Die ursprünglich bis 6. Dezember 2015 geplante Ausstellung wurde aufgrund der großen Nachfrage bis 3. Januar 2016 verlängert; das Foto auf dem Plakat stammt von Udo Dreier
Foto: Maria Goblirsch

Pressefoto Bayern

Herbert Liedel: Bilder, die bleiben

Ausstellung im Nürnberger Museum Industriekultur bis zum 3. Januar 2016

Nürnberg, 10.12.2015

Mit einer Dokumentation alter Nürnberger Firmen begann Mitte der 1980-er Jahre die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Nürnberger Pressefotografen Herbert Liedel und dem Museum Industriekultur.

Wenige Wochen nach dem plötzlichen Tod des Bildjournalisten im Juni 2015 begann Museumsleiter Matthias Murko mit den Planungen für eine Ausstellung seiner wichtigsten Arbeiten. Unter dem Titel „Bilder, die bleiben“ ist das fotografische Vermächtnis Herbert Liedels jetzt bis zum 3. Januar 2016 im Nürnberger Museum Industriekultur zu sehen.

Als „echter Nürnberger“ im Stadtteil Gostenhof geboren, galt Liedels Leidenschaft der fränkischen Landschaft und der Natur, dem Sport und den Industriedenkmälern in der Region, wie beispielsweise dem „Alten Kanal“, den Mühlen und der Eisenbahn.

Der Kollege hatte bereits eine Ausbildung zum diplomierten Sozialwirt abgeschlossen, als er sich für die Fotografie entschied. Seine erste Stelle als Pressefotograf fand er in der kicker-Redaktion, für die er bis vor einem Jahr arbeitete und Sportereignisse aus der Region, aber auch auf der nationalen und internationalen Szene dokumentierte. Einige dieser Bilder wie das der in Schlamm getauchten Motocross-Fahrer sind nun in der Ausstellung zu sehen.

Gründung der Nürnberger „Fotoszene“
Die Entwicklung des Museums Industriekultur in der ehemaligen Schraubenfabrik des Julius Tafel, heute mit einer Ausstellungsfläche von rund 6000 qm, hat Liedel von Anfang an begleitet und mit eindrucksvollen Bildern mitgestaltet. Als im Museum dann ein Schwerpunkt „Fotografie als technische Kunst“ entstand, war der Bildjournalist von Anfang an mit dabei. Seiner Initiative ist auch die gemeinsame Gründung der Nürnberger „Fotoszene“ zu verdanken.

Sein erster Bildband widmete sich 1981 dem alten Ludwig-Donau-Main-Kanal in Nürnberg, weitere 60 Fotobücher, Kalender und Multimedia-Shows folgten. Im Mittelpunkt seiner Dokumentationen standen die fränkische Natur, Kultur und Zeitgeschichte.

Liedels siegte mehrmals bei Pressefoto Bayern
Herbert Liedel gewann mit seinen Bildern zahlreiche Preise, darunter das „Sportfoto des Jahres“ und einen zweiten Platz bei „World Press Photo“.

Beim BJV-Wettbewerb Pressefoto Bayern nahm der Nürnberger Bildjournalist 2007 das erste Mal teil, zwei Jahre später gewann er den ersten Preis in der Kategorie „Umwelt & Energie“. Sein Siegerfoto hielt die seltene Szene des leeren Hochbehälters Krottenbach bei Nürnberg während Sanierungsarbeiten fest, bevor der Wasserspeicher wieder geflutet wurde.

Nur ein Jahr später siegte Herbert Liedel in der Rubrik „Kultur“ mit seinem Bild „Farbe im Dialog“, dass er in einer Ausstellung von Daniel Buren („Modulation – Arbeiten in situ“) im Neuen Museum Nürnberg aufgenommen hatte.

2011 wurde der Mittelfranke schließlich mit einem bei Nacht im Parkhaus am Flughafen Nürnberg aufgenommenen Foto mit dem ersten Preis in der Kategorie „Umwelt & Energie“ ausgezeichnet. Dieses Motiv stammt aus einem Feature Liedels über Treppenhäuser bei Nacht.

Diese prämierten Aufnahmen sind nun in dem Saal zu sehen, wo seit vielen Jahren die Ausstellung „Pressefoto Bayern“ gezeigt wird. Unter den besten Pressefotos der letzten 15 Jahre waren immer auch Bilder Herbert Liedels zu finden.

In einer Video-Präsentation wird ein kurzer Film gezeigt, in dem der Nürnberger Fotograf sein fotografisches Vermächtnis beschreibt. Er wurde nur 66 Jahre alt.

Maria Goblirsch

Ausstellung "Herbert Liedel. Bilder, die bleiben"
Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, 90491 Nürnberg. Telefon 0911 231-3875, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 9- 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10- 18 Uhr

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