Sieger in der Kategorie Umwelt & Energie: Die Vögel
Foto: Stefan Gregor

Pressefoto Bayern

Abendlicher Starenflug in der Sparkasse Aschaffenburg

Ausstellung Pressefoto Bayern 2013 zu Gast am Untermain

Aschaffenburg, München, 17.07.2014

Pünktlich zum Sonnenuntergang wiederholt sich im Ortsteil Rottenberg des Marktes Hösbach (Landkreis Aschaffenburg) ein fliegerisches Spektakel: Ein Starenschwarm steigt auf, um sich in einem Bambusgarten niederzulassen. Die sich beinahe täglich wiederholenden Flugshow hat der Fotograf Stefan Gregor aus Großostheim in seinem Bild festgehalten und damit den ersten Preis in der Kategorie „Umwelt & Energie“ des Wettbewerbs Pressefoto Bayern 2013 gewonnen.

Der Aufstieg der Stare im Abendrot ist unter dem Titel „Die Vögel“ jetzt in der Ausstellung zu sehen, die bis zum 8. August 2014 in der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau gastiert. Dort werden in Kooperation von Sparkasse und Medienhaus Main-Echo rund 70 der besten Pressebilder des abgelaufenen Jahres gezeigt, darunter auch einige Aufnahmen von Bildjournalisten aus der Region.

Jürgen Schäfer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau sagte bei der Eröffnung, jedes Foto sei eine Momentaufnahme. „Manche sind einzigartig, andere haben eine sehr persönliche Bedeutung, andere wiederum schreiben Geschichte. Dank der Arbeiten der Fotografen gelingt es, Augenblicke festzuhalten und den Menschen näher zu bringen.“ Er freue sich, dass sich beim Wettbewerb Pressefoto 2013 „die Qualität aus der Region erneut durchgesetzt habe.

Rund 20.000 Fotos bekommt ein Abonnement im Jahr zu sehen
Für Zeitungsmenschen gehöre der Umgang mit Bildern zur täglichen Arbeit, erklärte Ulrich Eymann, Geschäftsführer des Medienhauses Main-Echo, in seiner Begrüßung. Rund 20.000 Bilder bekomme ein Abonnent des Main-Echo im Laufe des Jahres zu sehen. Es seien vor allem die lokalen Geschichten, die das Leben vor Ort authentisch wiedergäben und die in der bunten Medienlandschaft einzigartig blieben.

„In den lokalen Motiven erkennt der Leser täglich seine Heimat wieder, vielleicht seinen Nachbarn, manchmal auch sich selbst. Dadurch wird das Zeitungsbild noch mehr zum Gesprächsstoff als der Text“, betonte Eymann. Die Ausstellung Pressefoto Bayern zeige mehr als nur schöne Bilder. „Sie dokumentiert die hohe Qualität professioneller Pressefotografie und liefert der regionalen Tageszeitung den Nachweis ihrer Einmaligkeit und somit auch ihrer Zukunftsfähigkeit“.

Wo Bildjournalisten noch fair bezahlt werden …
Chefredakteur Martin Schwarzkopf bekannte sich als „langjähriges und überzeugtes Mitglied des Deutschen Journalisten-Verbandes“ dazu, dass sich die Wertschöpfung für Bildjournalisten und ihre Arbeit nicht nur in Worten, sondern auch in Taten niederschlagen müsse. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass anständige Arbeit auch anständig honoriert werden muss“, betonte er. Er sei stolz darauf, dass sich das Main-Echo nicht auf den Weg vieler anderer Verlage begeben habe, sondern „dafür sorgt, dass seine Bildjournalisten auch anständig bezahlt werden“.

„Es lohnt sich, Geld für journalistische Arbeit auszugeben!“
Leider glaube heute so mancher, dass kostenlose Information genüge, aus welchen Quellen auch immer man sie bekommen könne, sagte der Chefredakteur. Nach seiner Überzeugung lohne es sich aber, Geld für die journalistische Arbeit auszugeben. „Unsere Gesellschaft und die politische Meinungsbildung wären ein Stück ärmer, wenn es keine professionellen Journalisten mehr gäbe, die mit ihrem speziellen Blick Informationen sammeln, sortieren und nach professionellen Standards publizieren.“

Der BJV-Vorsitzende Michael Busch begrüßte in seiner Rede „etwas despektierlich“ zuerst die Fotografen und schlug einen Bogen von der Fußball-Weltmeisterschaft zur Ausstellung Pressefoto Bayern. „All die Eindrücke aus dem fast 10.000 Kilometer entfernten Land haben wir, weil Fotografen uns Bilder von dem Sportspektakel machten. Aber erinnern Sie sich an den Fotografen, der diese Momente im Bild festgehalten hat?“, fragte Busch. Die Antwort laute Nein.

Gelb für grob unsportliches Verhalten!
Wenn es überhaupt Bildunterschriften gegeben habe, dann habe man dort nur den Namen einer der großen Bildagenturen, nicht aber den Namen des Fotografen lesen können. „Meines Erachtens ist das ein grob unsportliches Verhalten, das mit Gelb zu ahnden ist, bei Wiederholung mit Rot. „Wer erlaubt es denn, so despektierlich mit solch einer Leistung umzugehen? Der Fotograf des WM-Fotos ist vergessen, bevor das Bild überhaupt gedruckt wird“, sagte der BJV-Vorsitzende.

Busch kritisierte in seiner Einführung die von Tageszeitungen gezahlten Dumpinghonorare. „5,11 Euro für ein Foto, für das die Fotografen vielleicht mehrere Stunden bei einem Termin waren, sind kein Entgelt, sondern eine Beleidigung und eine Missachtung des Berufsbildes“. An die von den Verlagen selbst ausgehandelten Gemeinsamen Vergütungsregeln für Bildjournalisten hielten sich nur ganz wenige Medienhäuser.

„Wie hätte Ihnen die WM ohne Fernsehbild oder ohne Fotos gefallen?“, fragte Michael Busch die Gäste und gab selbst die Antwort: „Das droht uns, wenn wir nicht ein wenig besser auf unsere Fotografen achten. Irgendwann wird es diese Spezialisten sonst nicht mehr geben. Ein Verlust. Den wir uns nicht leisten dürfen“.

Die BJV-Bilderschau ist von Montag bis Freitag während der Schalteröffnungszeiten in der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau, Friedrichstraße 7 zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung werden außerdem die besten Bilder des Wettbewerbs Pressefoto Unterfranken 2013 präsentiert.

Weitere Ausstellungstermine, Siegerbilder und Katalog
Nach Aschaffenburg sind Deggendorf, Regensburg und Lichtenfels die nächsten Stationen der Ausstellungstour. Auf der BJV-Website finden Sie den Katalog und die Siegerbilder.

Maria Goblirsch

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