BJV verurteilt Angriff auf Pressefreiheit in Montenegro und solidarisiert sich mit den betroffenen Kollegen
Liebe Kolleginnen und Kollegen in Montenegro,
mit Bestürzung haben wir von den Repressalien gegen die Tageszeitung „Vijesti“ gehört. Brennende Firmenautos und Zeitungskarren sind keine Form der demokratischen Auseinandersetzung mit regierungskritischen Medien. Sie sind ein Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit in Eurem Land. Uns allen sind noch der nie ganz aufgeklärte Mord an „Dan-Chefredakteur“ Dusko Jovanovic, der 2004 auf offener Straße erschossen wurde, der Überfall auf einen „Vijesti“-Redakteur 2008 und der Strom-Boykott gegen „Dan“ bis zum Regierungswechsel im vergangenen Jahr gegenwärtig.
Der Bayerische Journalisten-Verband versichert Euch seiner Solidarität und fordert die Machthaber in Montenegro auf, mit aller Entschiedenheit gegen die existenzgefährdenden Übergriffe und Zerstörungen vorzugehen und die Medienunternehmen zu schützen. Ein EU-Beitrittskandidat hat die Verpflichtung, die Presse- und Meinungsfreiheit als europäisches Recht und Kulturgut zu garantieren.
Bei unserem Informationsbesuch vom 29. September bis zum 3. Oktober werden wir die politische Führung Eures Landes auf diese gravierenden Verstöße ansprechen.
Mit kollegialen Grüßen
Dr. Wolfgang Stöckel