Ausgabe 3 / 2021
Unter Druck
Pressefreiheit in Europa
Corona sei auch eine Seuche für die Pressefreiheit, titelte die Deutsche Welle, als Reporter ohne Grenzen die weltweite Rangliste 2021 präsentierte. Deutschland ist abgerutscht von Platz elf auf Platz 13.
Und noch viel dramatischer sieht die Lage in europäischen Ländern wie Ungarn, Polen oder Slowenien aus, obwohl die Pressefreiheit doch eigentlich als demokratischer Grundwert der EU gilt. Wie dieser schleichend verloren geht, arbeitete das Redaktionsteam des BJVreport in Ausgabe 03/2021heraus. Die Kolleg*innen sprachen mit Auslandskorrespondent*innen, aber auch mit Mogens Blicher Bjerregård, Präsident der Europäischen Journalisten Föderation.
Sie nahmen Kontakt auf zu Journalist*innen in Ländern wie Slowenien und Belarus. Sie schauten kritisch nach Österreich, denn auch dort gerät die Pressefreiheit unter politischen und ökonomischen Druck. Sie zeigen, wie manche europäischen Regierungen schleichend die Macht über die Medien in ihren Ländern übernehmen. Gut, dass der Journalisten-Verband Solidarität zeigt und sich für Kolleg*innen einsetzt, die in unseren Nachbarländern unter Druck geraten. Ab Seite 12.
Die BJV-Jury hat den taz-Artikel „Unter Druck“ von Anne Fromm und Sarah Ulrich mit dem ersten Preis des bundesweit ausgeschriebenen BJV-Wettbewerbs zum Tag der Pressefreiheit 2021 ausgezeichnet. Interviews auch mit den übrigen Siegern im finden Sie in diesem Heft, ab Seite 6.
Sie haben innovative Ideen. Sie wagten sich in Nischen und der Erfolg gab ihnen recht. Sie sind positive Beispiele, dass sich Mut am Ende oft bezahlt macht: Mit den „Mutmacher*innen“ startet der BJVreport eine neue Serie, als erstes wird das neue Grafikmagazin vorgestellt (Seite 30).
Seit Oktober ist Nikolaus Neumaier als ARD-Chefkorrespondent fürs Fernsehen in Wien zuständig für zwölf Länder. Der Druck auf Medien ist groß. Die Themenvielfalt auch. In der „Officestory“ gibt er Einblicke in seine Arbeit, ab Seite 34.
Selbstkritischer Blick in die BJV-Geschichte: Die Ära Franz Schönhuber belebte von 1971 bis 1977 zunächst den Verband – und zerriss ihn dann. Mehr dazu auf Seite 38.
Michaela Schneider, Leitende Redakteurin
BJVreport 3/2021 Online-Ausgaben
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