Fachgruppe Tageszeitungen
Verleger wollen Beruf entwerten
Gehaltssteigerungen von jährlich je 0,8 Prozent vorgeschlagen – am 19. April geht's weiter
Als „weitere Entwertung des Journalistenberufs“ hat der Deutsche Journalisten-Verband die in der zweiten Tarifrunde von den Zeitungsverlegern in Frankfurt/Main vorgelegte Offerte zurückgewiesen.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hatte zuvor ein Angebot für einen neuen Gehaltstarifvertrag für die rund 13.000 Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen vorgelegt, der eine Laufzeit von drei Jahren mit Gehaltssteigerungen von jährlich je 0,8 Prozent vorsieht. Da die erste Erhöhung erst am 1. Juli 2016 fällig würde, bliebe das erste Halbjahr ohne Steigerung. Für 2016 ergäbe sich so ein geringfügiges Plus von 0,4 Prozent.
In den norddeutschen Bundesländern sollen die Erhöhungen erst jeweils sechs Monate später fällig werden. Das würde bedeuten, dass sich die Gehälter und Honorare der Journalisten in Norddeutschland in diesem Jahr nicht verändern würden.
Darüber hinaus enthält der Vorschlag der Verleger eine neue Spreizung der Berufsjahrstufen. Das wies DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring als „Frechheit“ zurück: „Wir haben in der letzten Tarifrunde 2013/14 zähneknirschend strukturelle Veränderungen bis 2018 akzeptiert, um den Flächentarifvertrag zu erhalten. Da wird jetzt nicht noch draufgesattelt.“ Eine Absage erteilte Döhring auch der BDZV-Forderung nach einem Sonderkündigungsrecht, wenn die Reform des Urhebervertragsrechts zu Lasten der Verlage ausfällt.
Am 19. April geht's weiter
„Die Verleger haben uns eine Schmierenkomödie vorgespielt“, sagte Döhring. „Dafür stehen wir nicht zur Verfügung. Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot.“ Als neuer Verhandlungstermin wurde der 19. April in Berlin vereinbart.
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