BJV Fotowettbewerb
Pressefoto Bayern 2010
Bilder für den Kopf
Sie bleibt prekär, die Situation der Pressefotografen. Der Trend, auf Agenturbilder zuzugreifen hält an. Was nicht zu verwerfen ist, arbeiten dafür doch gestandene Leute ihres Fachs. Mehr und mehr jedoch nutzen Redaktionen Stockfotos, meist sogar solche, die zum Nulltarif zu haben sind. Das treibt dann Stilblüten der besonderen Art. Das Bild hat nichts mehr mit dem Artikel darumherum zu tun, und nicht einmal mehr die Bildunterschrift bemüht sich, eine Beziehung zwischen beiden herzustellen. Die visuelle Legasthenie, die Redakteure dabei an den Tag legen, ist eine offen liegende Seuche, die sich nicht allein durch die bitteren, finanziellen Rahmenbedingungen der Verlage entschuldigen lässt. Optische Kompetenz ist zum Rarissimum geschrumpft. Wo wird noch Ausschau gehalten nach den guten Bildern?
Hans-Eberhard Hess, Vorsitzender der Jury
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