Ausgabe 4 / 2015
Drei in einem
Der trimediale BR
Der Geldhahn ist zu. Die von Intendanten gefürchtete KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) hat dafür gesorgt, dass die Einnahmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bis 2020 de facto sofort eingefroren werden. Wie die meisten Sender muss der Bayerische Rundfunk sparen, nämlich 22 Millionen schon im nächsten Jahr (siehe S.15), aber auch die Programmstruktur ändern, um der wachsenden Bedeutung des Digitalen gerecht zu werden.
Stattfinden soll die als Trimedialität gepriesene Kooperation von Hörfunk, TV und Onlinern im künftigen Aktualitätenzentrum in Freimann, das für rund 160 Millionen Euro bis 2020 entstehen und eigens finanziert werden soll. Geld erhofft man sich durch den Verkauf des Geländes in Unterföhring.
Mittel für den Haushalt 2016 frei werden könnten durch die geplante Zusammenfassung von Mitarbeitern in Fachressorts, die alle Ausspielkanäle bedienen. Man will weg von der Gewohnheit, dass jede Sendung ihre eigene Redaktion hat (siehe Seite 10). Darauf aber sind die Vereinbarungen der festen Freien bisher zugeschnitten. Das heißt, sie müssen bei neuen Vereinbarungen sich um gleichwertige Auftragsmengen kümmern und darum, dass sie auch angemessenes Honorar bekommen, wenn sie bereit sind, trimedial zu arbeiten. Bisher haben Onliner, Hörfunk- und Fernsehmitarbeiter unterschiedliche Sätze.
BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller fordert: „Die tri-mediale Arbeitsweise muss sich auch in den Honoraren der freien Mitarbeiter wiederspiegeln. Es darf nicht sein, dass die bisherige Honorierung, die sich auf nur einen Ausspielweg bezieht, unverändert auch für trimedial genutzte Beiträge gezahlt wird. Die Honorare müssen vielmehr die neuen Ausspielwege berücksichtigen und entsprechend erhöht werden. Dazu muss möglichst rasch ein neues Honorarraster mit den Gewerkschaften verhandelt werden."
... weiterlesen im BJVreport 4/2015, Seite 8
von Michael Anger
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BJV Report 4 / 2015 (pdf, 11MB)